Schule,
Flandrische
16. Jahrh.
des
Anfang
und
2311
und Michiel van Coxie her; das Mittelbild, den heiligen Lukas dar-
stellend, der das Bild der links von ihm sitzenden Madonna mit
dem Kinde zeichnet, ist ein WVerk Gossaerts, die Flügel sind mit
Michiel van Coxie bezeichnet. Auf der Innenseite des linken Flügels
erscheint das Martyrium des Johannes Ev., auf der Aussenseite
der heilige Lukas schreibend, auf dem rechten Flügel, Innenseite,
sieht, man den Johannes Ev. auf der Jnsel Patmos, auf der Aussen-
seite Johannes Ev. sitzend und ein Buch haltend. Die Kunsthalle
in Karlsruhe hat von Gossaert ein Meisterwerk aus seiner Früh-
zeit: Maria mit dem Kinde in den Armen vor einer Nische stehend,
von Engeln gekrönt, lebensgrosses Kniestiick (Nr.148); dann eine
spätere Kopie der Maria von Engeln gekrönt, das früchtehaltende
Kind auf dem Schosse (Nr. 149); und die Wiederholung eines in
Antwerpen befindlichen Bildes, die Verspottung Christi (Nr. 150).
Ein Gemälde ebendort, eine heilige Familie in einem Zimmer
(Nr. 151), entspricht der Art von Mabuses Frühzeit. Von dem-
selben Meister im Museum zu Oldenburg eine Madonna mit dem
unbekleideten Christkinde, welches Kirschen in den Händen hält,
am offenen Fenster sitzend, durch welches man in eine reiche Land-
schaft blickt (Nr. 105); im Stadtmuseum zu Königsberg die An-
betung der heiligen drei Könige (Nr. 71); im Germanischen Museum
zu Nürnberg zwei Kopien nach Mabuse: die Anbetung der
Könige in einer Ruine, oben schweben neun Engel (Nr. 46), und
Maria in lebensgrosser Halbfigur, das Jesuskind von einer Marmor-
bank hebend, häufig vorkommende Wiederholung nach einem Bilde
der Spätzeit des Meisters (Nr. 47). Joachim de Patmir, geboren
zu Dinant, 1515 in die Gilde zu Antwerpen aufgenommen und 1524
daselbst bereits verstorben, ist einer der Begründer der nieder-
ländischen Landschaftsmalerei, die er zum Hauptgegenstande der
Bilder erhob, während die Figuren bei seinen Kompositionen zur
Staffage wurden, aber doch auf der Höhe der Zeit blieben, da sie
sich an die grossen Vorbilder der vlämischen Schule, van Eyck,
Rogier van der Weyden und Memling, anschlossen. Von Patinir
besitzt das Museum in Berlin die Ruhe auf der Flucht nach
Ägypten: inmitten einer reichen Landschaft sitzt Maria, das Kind
auf dem Schosse, neben einer Quelle, links eine Dorfstrasse, auf
der Joseph mit dem Esel einherzieht, im Mittelgrunde ein hoher
Felsberg, in den ein Kloster phantastisch hineingebaut ist, rechts
eine Ortschaft, in welcher der bethlehemitische Kindermord dar-
gestellt ist (Nr. 608); Maria und das Kind zeigen die Hand eines
anderen Meisters. Die kaiserliche Galerie in Wien hat von ihm:
die Taufe Christi, ein Hauptwerk des Meisters (Nr. 1091): Christus
steht in den Fluten des Jordans, der Täufer kniet neben ihm am
Ufer, in der Luft schwebt der heilige Geist in Gestalt der Taube,