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Niederlande.
Südliche
Schule die thronende Maria mit dem Kinde auf dem Schosse
(Nr. 109). Die Art des Memling zeigt das Brustbild eines alten
Mannes in "der Kunstsammlung zu Basel (Nr. 73). Ein Bild der
Bathseba im Museum zu Stuttgart (Nr. 522) ist eine lebensgrosse
Naturstudie, welcher der Maler durch Hinzufügung einer Dienerin
und des Hintergrundes mit dem lauschenden König den Charakter
einer Historie gegeben hat, kann aber doch vielleicht dem Mem-
ling gehören. Eine Anbetung der Könige im Museum zu Köln
(Nr. 581) zeigt den späteren Einiiuss der Eyckschen und Mem-
lingschen Schule. Eine Maria, in halber Figur sitzend, das Kind
auf dem Schosse haltend, im Museum zu Darmstadt (Nr. 188),
soll angeblich von Pietez" Ülaessens d. ÄZL, einem Mitschüler und
Zeitgenossen des Memling, herrühren. Ein zweites Exemplar des-
selben Bildchens iindet sich in der Sammlung der Universität zu
Würzburg. Zwei Altarflügel in der Sammlung zu Donau-
eschingen (Nr. 4), rechts Christus das Kreuz tragend, von den
Schergen umgeben, links Christi Auferstehung, unten die eben
erwachenden Wächter, scheint von einem Nachfolger des Memling
herzurühren. Gerard David, geboren zu Ouwater um 1460, ge-
storben zu Brügge 1523, ist unter dem Einiiusse des Hans Mem-
ling gebildet. Von Gerard David hat die Pinakothek in München
eine Vermählung der heiligen Katharina (Nr. 117), welche sich der
Richtung Memlings auf das Zierlich-Anmutigc anschliesst und einen
hochausgebildeteu Sinn für die Auffassung des Landschaftlichen
zeigt. Ebendort von David eine Anbetung der Könige (Nr. 118),
weniger glücklich in den Verhältnissen und in der Färbung. Von
demselben Meister besitzt das Museum in Berlin einen Christus
am Kreuz mit Magdalena, Maria, Johannes, zwei heiligen Frauen
und dem gläubigen Hauptmann mit drei Kriegsknechten (Nr. 573).
Ebendort von einem Nachfolger des David die Anbetung der
Könige mit dem knieenden Stifterpaare (Nr. 551 B). Die kaiser-
liche Galerie in Wien hat von David ein kleines Triptychon
(Nr. 1735), welches im Mittelbilde den Erzengel Michael, auf einer
Gruppe gefallener Engel stehend, zeigt, die letzteren sind phan-
tastisch gebildet, oben erscheint Gottvater in einer Glorie. Die
Bilder der inneren Flügelseiten stellen zwei einzelne Heilige, den
heiligen Hieronymus und den heiligen Antonius dar; auf den
äusseren Flügelseiten erscheinen die Figuren der Stifter. In der
Harrachschen Galerie zu Wien wird dem Meister ein Doppelbild
mit der Heimsuchung und der Verkündigung zugeschrieben
(Nr. 316), im Städelschen Institut zu Frankfurt a. M. eine Ver-
kündigung (Nr. 110). Ebendort befindet sich von einem burgun-
dischen Meister des 15. Jahrhunderts ein F lügelaltärchen (Nr. 111),
welches im Mittelstück die Halbfigur der Maria mit dem Kinde,