der Eyckschen
Nachfolger
Schule,
Jahrhundert.
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(Nr. 533 und 539) geben die Speisung des Propheten Elias in der
Wüste durch den Engel und die Feier des Passahfestes, eine
jüdische Familie um einen Tisch versammelt, um das Osterlamm
zu verzehren. Ein zweites Werk von Bouts in der Münchener
Pinakothek, ein kleines Triptychon mit der Anbetung der Könige,
ist wieder im Landschaftlichen von besonderer Schönheit und Fein-
heit der Durchführung. Noch meisterhafter als im Mittelbilde
sind die Landschaften auf den Flügeln: links steht Johannes der
Täufer auf dem Wiesengrunde neben einer Quelle in einer Fels-
schlucht, rechts trägt Christophorus den Jesusknaben durch
eine wildbewegte Flut zwischen schroffen Felsenufern hindurch
(Nr. 107-109). In der Gefangennehmung Christi ebendort (Nr. 112)
hat Bouts einen Beleuchtungseffekt versucht, indem am Nacht-
himmel die abnehmende Mondscheibe erscheint, während die
Figuren vom Fackellicht beschienen werden. Die Berliner
Galerie besitzt von dem Meister, ausser den schon genannten
beiden Tafeln, eine betende Maria, in einer Landschaft mit grüner
Weide (Nr. 545 B); und von einem Nachfolger des Bouts: Christus am
Kreuze mit Heiligen (Nr. 543), und die Heiligen Agatha und
Klara, beide Bilder mit landschaftlichem Hintergründe. Das
Museum in Köln besitzt von Bouts ein Triptychon mit der Ge-
schichte des heiligen Petrus, der Heimsuchung und der Gründung
von S. Maria maggiore, und der Geschichte Hiobs (Nr. 186). Im
Germanischen Museum zu Nürnberg von ihm die Auferstehung
Christi (Nr. 21): Christus im Purpurmantel, mit krystallenem Kreuz-
stab, steht neben dem Sarkophag, auf dessen Deckstein ein weiss-
gekleideter Engel ruht, von den drei Wächtern sind zwei soeben
erwacht, im Hintergrunde links das „Noli me tangere", rechts die
Himmelfahrt Christi. Das Bild bildet das Gegenstück zur Ge-
fangennahme Christi in der Pinakothek zu München, woselbst
auch die eine Rückseite, die den heiligen Johannes Ev. darstellende
Grisaille sich befindet, während die andere mit Johannes Bapt.
im altdeutschen Hause zu Wörlitz bewahrt wird. Die tibur-
tinische Sibylle, dem Kaiser Augustus die Geburt Christi weis-
sagend, im Städelschen Institut zu Frankfurt a. M. (Nr. 97), ist
ein Werk des Dirk Bouts. Das Rudolfinum in Prag hat von ihm
eine Grablegung Christi (Nr. 70): der Leichnam des Heilandes
wird von Joseph von Arimathia gehalten, hinter diesem eine Frau
und Nikodemus, zu den Füssen sitzt Maria Magdalena, in der
Mitte kniet Maria, von Johannes unterstützt. Hans Menzling, ge-
boren zu Mömlingen bei Mainz um 1430, gestorben zu Brügge 1494,
Schüler des Rogier van der Weyden in Brüssel, war schon 1478
seit längerer Zeit in Brügge, der Stadt seiner Thätigkeit, ansässig.
Memling nahm nach dem Tode Rogiers und Dirk Bouts die erste