Volltext: Malerei (Bd. 4)

Schulen 
der Renaissance. 
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Ende aus dem Munde der Maria kommt, führt ihre Seele zur 
Brust Gottvaters, um das Bett sitzen die Apostel. In der Art 
des Niccolo Senzitecolo, um 1351 bis nach 1400 in Venedig thätig, 
zeigt sich ebenfalls noch der byzantinische Einiiuss; das Bild zeigt 
Christus, wie er den im Wasser versinkenden Petrus rettet, hinter 
ihm das Schiff mit den Aposteln, das Ganze auf Goldgrund 
(Nr. 1140 A). Aus der Schule von Padua um 1360-1370 stammen 
die ebendort befindlichen zehn Einzelgestalten von Heiligen und 
Engeln, sämtlich stehend auf Goldgrund (Nr. 1168); und neun 
Einzelgestalten von Heiligen in derselben Darstellungsweise 
(Nr. 1169). Das Ferdinandeum in Innsbruck hat von Guariento 
di Arpo von Padua, genannt seit 1338, gestorben vor 1378, den 
Kopf eines Mannes in Fresko (Nr. 53). Ebendort von Stefano da 
Zevio von Verona eine Maria mit dem Kinde als Himmelskönigin, 
von Engeln gekrönt und umscliwebt, zur Seite Heilige, oben 
Gottvater, in Miniaturmalerei auf Pergament (Nr. 54); und von 
Lorenzo Veneziano aus dem 14. Jahrhundert ein Altärchen, Welches 
im Mittelbild Christus am Kreuz, an den Flügeln männliche und 
weibliche Heilige zeigt (Nr. 55). Von Maestro Paolo Vcneziano, 
um 1350 thütig, besitzt das Museum in Stuttgart ein Bild, den 
Sturz des Heidentums darstellend (Nr. 218). Die Galerie in Augs- 
burg besitzt ein Bild in der Art des Spinello di Luca Aretino 
(etwa 1330 bis gegen 1409): Christus, die Begnadigten aus der 
Vorhölle führend, neben ihm der gute Schächer mit dem Kreuz, 
auf Goldgrund (Nr. 391). 
Malerei der Renaissance im 15. Jahrhundert. Die 
Kunst steht nun nicht mehr allein im Dienst der Kirche, bald nimmt 
auch die Profanmalerei, welche sich der mythologischen, allegorischen 
und antik-geschichtlichen Darstellungen bemächtigt, einen wichtigen 
Platz ein. Die Künstler widmen sich mit Eifer und Frohgefühl 
dem Studium des Nackten, der Bewegungen und der Charaktere, 
welche gegeneinander in Kontrast gesetzt werden. Zugleich kommt 
man dahlna die Stoffe, Fleisch, Gewänder-und Beiwerk in ihrer 
malerischen Eigenheit zu unterscheiden und wiederzugeben. Die 
flandrische Schule der Eycks, welche durch ihren Realismus die 
ganze nordische Kunst umgestaltete, erstreckte ihren Einfluss selbst 
auf die italienische, wenn auch hier schwächer als dort bemerk- 
bar werdend. Eine andere {landrische Errungenschaft, die Öl- 
malerei, fing ebenfalls an, sich in Italien auszubreiten. Wieder ist 
es die Schule von Florenz, welche zuerst sich in den Besitz 
des neuen Stils setzt und denselben auf eine grossartige Historien- 
malerei in Fresko anwendet. Die in den deutschen Galerien vor- 
handenen Tafelbilder geben wenigstens eine Andeutung dieser 
glänzenden, jugendfrischen Periode des malerischen Aufschwungs.
	        
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