Schule,
Van Eycksche
15. Jahrhundert.
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von der Hand des Meisters, befindet sich im Städelschen Institut
zu Frankfurt a. M. (Nr. 101). Ebendort eine Rogier van der
Weyden nur vermutungsweise zuzuschreibende Maria mit dem Kinde
unter einem Baldachin, zu den Seiten der Apostel Petrus, Johannes
der Täufer, die Heiligen Kosmas und Damian, unten das Wappen
von Florenz (Nr. 100); das Bild könnte bei Rogiers Aufenthalt in
Italien gemalt sein; und von einem Nachfolger des Meisters: die
Dreieinigkeit, grau in grau (Nr. 102); ferner die heilige Veronika
mit dem Schweisstuch, und Maria dem Kinde die Brust reichend
(Nr. 103 und 104), sämtlich zu einem Altarwerk zusammengehörig.
Aus der Schule Rogiers stammen ebendort: der eine der beiden
Schächer am Kreuz, auf Goldgrund (Nr. 105), und die Kreuzigung
Christi (Nr. 106). Ähnlich der Madonna im Städelschen Institut ist
ein Bild der Pinakothek in München, den heiligen Lukas dard
stellend, der die mit dem Kinde an der Brust ihm sitzende Maria
malt (Nr. 100). Ebendort ein aus der Kirche St. Oolomba in
Köln stammendes Triptychon des Rogier, welches im Mittelbilde
die Anbetung der Könige, auf den Flügeln die Verkündigung und
die Darstellung im Tempel enthält (Nr. 101-103). Das Typische
ist auf diesen Bildern durch das Individuelle, das Schöne durch
das Charakteristische ersetzt; Haltung und Bewegung der Personen
ist dem Leben abgelauscht. Von Nachfolgern des Rogier in der
Pinakothek zu München eine Kreuzabnahme und eine heilige
Jungfrau, über welcher eine Engelglorie schwebt, dann ein Schul-
bild, Christus mit der Dornenkrone (Nr. 104-106). Die kaiserliche
Galerie in NVien besitzt von Rogier: eine Maria mit dem Kinde,
in einer gotischen Nische vor einem goldenen Thronsitz stehend,
die Steinverzierungen der Nische zeigen zu den Seiten Adam und
Eva, in der Mitte oben Gottvater mit der Taube (Nr. 1385); ein
Altarbild mit zwei Flügeln: im Mittelbilde Christus am Kreuze,
welches die schmerzensreiche Mutter umfasst, rechts knieen die
Stifter, auf den Flügeln die heilige Veronika mit dem Schweiss-
tuch und die heilige Magdalena, den Hintergrund zu allen drei
Bildern giebt die Landschaft und die Stadt Jerusalem, in der Luft
fliegen vier Trauerengel (Nr. 1386); und die heilige Katharina,
klein, in ganzer Figur, auf landschaftlichem Hintergrunde (Nr. 1387).
Der Christus am Kreuze mit den Seinen in der Dresdener
Galerie (Nr. 800) ist wohl nur ein treffliches Werk aus der Schule
Rogiers: der Heiland, schon verschieden, hängt am Kreuze, das
Seine links knieende, von Johannes gehaltene Mutter urnklammert,
Während Magdalena rechts die Hände ringt, den Hintergrund
bildet eine kahle, von einem Regenbogen überspannte Berg-
landschaft. Im Museum zu Köln befinden sich zwei Kopien nach
Rogier: eine saugende Maria (Nr. 102), und das Haupt Johannes