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Niederlande.
Südliche
Freuden Maria, darunter links die Statue des Apostels Petrus,
rechts die des Lukas; das Mittelbild enthält die Beweinung Christi,
Maria hält den Leichnam des Sohnes in ihrem Schoss, rechts
Joseph von Arimathia, links Johannes, durch die offenen Bogen
der Halle sieht man eine hügelige Landschaft, oben schwebend ein
Seraph, in der Hohlkehle des Bogens, wieder grau in grau, die
Leiden Maria, darunter die Statuen der Apostel Johannes und
Matthäus; auf dem rechten Flügel: Christus erscheint der Maria
in ihrem Gemach, in der Landschaft die Auferstehung, weiter
zurück die drei heiligen Frauen, oben ein schwebender Seraph, in
den Hohlkehlen Szenen aus dem Marienleben, die Himmelfahrt
Christi und die Ausgiessung des heiligen Geistes, darunter die
Statuen der Apostel Markus und Paulus. Ein zweites, ebenfalls
im Berliner Museum befindliches Triptychon (Nr. 534 B) giebt die
Geschichte Johannes des Täufers, auf der ersten Tafel die Geburt,
auf der zweiten die Taufe Christi, in bergiger Landschaft, auf der
dritten die Tochter der Herodias, welche neben dem Leichnam das
Haupt auf einer Schüssel empfängt, im Hintergrunds das Mahl
des Herodes; die Umrahmungeu enthalten die Statuen aller Apostel
und in den Bogen wieder je sechs Darstellungen historischer
Szenen. Es ist ein Hauptwerk des Meisters aus seiner früheren
Zeit. Aus der mittleren Zeit Rogiers, bald nach 1450, stammt ein
Flügelaltar im Berliner Museum, auf dem Mittelbilde die An-
betung des Kindes darstellend: in einer romanischen Ruine kniet
Maria vor dem am Boden liegenden Kinde, das drei kleine Engel
verehren, rechts kniet der Stifter Peeter Bladelin, in der Land-
schaft die Verkündigung an die Hirten; auf dem rechten Flügel
die Könige des Morgenlandes, zu dem am Himmel im Strahlen-
glanze erscheinenden Christkinde emporblickend; auf dem linken
Flügel die Sibylle von Tibur, dem knieenden Kaiser Augustus die
Erscheinung der über der Landschaft schwebenden Maria mit dem
Kinde zeigend (Nr. 535). Die Rückseiten der Flügel, wohl nur
Schülerarbeit, enthalten die grau in grau gemalte Verkündigung.
Ein Bildnis Karls des Kühnen von Burgund, auf dunklem Grunde
(Nr. 545), und eine Maria mit dem Kinde (Nr. 549A), beide im
Berliner Museum, werden mit Wahrscheinlichkeit dem Rogier
zugeschrieben. Ebendort eine treffliche Schulkopie nach dem
Originale des Meisters im Escorial bei Madrid, eine Kreuzabnahme
(Nr. 534): der Leichnam Christi, den Simon von Kyrene vom Kreuz
abgenommen hat, wird von Joseph von Arimathia und Nikodemus
gehalten, rechts Magdalena und Petrus, links Johannes, Maria
Salome, welche die zu Boden sinkende Maria unterstützen, und
Maria Kleonhas. Das Bild steht auf Goldgrund. Eine kleinere
Wiederholung des Triptychons, Nr. 534B des Berliner Museums,