Eycksche
Van
Jahrhundert.
Schule,
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heiligen Pilgern darstellt. Nr. 518, die Rückseite von 512, zeigt
Johannes den Täufer, grau in grau gemalt; Nr. 519, Rückseite
von 513, enthält das Bildnis des Stifters Jodocus Vyt; auf Nr. 520,
Rückseite von Nr. 514, erscheint der verkündigende Engel in einem
Gemach mit einem Ausblick auf die Häuser der Stadt, darüber
im Halbrund der Prophet Zacharias als kleine Halbfigur; Nr. 521,
Rückseite von 515, giebt Maria an ihrem Betpulte knieend, über
ihr die Taube, darüber im Halbrund der Prophet Micha als kleine
Halbiigur; Nr. 522, Rückseite von 516, enthält das Bildnis der
Stifterin Isabella Vyt; und endlich Nr. 523, Rückseite von 517,
Johannes den Evangelisten, wieder grau in grau gemalt. Von
anderen Teilen des Genter Altars der Brüder Eyck befinden sich
Kopien im Museum zu Berlin: Nr. 524, Kopie des Mittelbildes in
der unteren Reihe von Michiel van Ooxie, die Anbetung des Lammes
darstellend, das im Mittelgrunde einer reichen südlichen Land-
schaft, auf dem Altare stehend, sein Herzblut in eine goldene
Schale ergiesst. darüber am Himmel die Taube, um den Altar
knieen vierzehn Engel mit den Leidenswerkzeugen, von rechts
ziehen die weiblichen Märtyrer, von links die männlichen herbei,
im Vordergrunde der Brunnen des lebendigen Wassers, rechts die
Apostel, hinter ihnen die Geistlichen, links die Propheten, hinter
ihnen die Patriarchen und Helden des alten Bundes, im Hinter-
grunde das himmlische Jerusalem; dann Nr. 525, der thronende
Gottvater, nach dem lllittelbilde in der oberen Reihe: Gottvater,
die dreifache Krone auf dem Haupte, in reich mit Edelsteinen
umsäumtem Mantel, hinter ihm ein Teppich, darüber goldener
Grund. Ausserdem enthält dasselbe Museum an modernen Kopien
nach den Seitenbildern zu dem Mittelbilde Gottvaters auf dem
Genter Altarwerke: Maria mit der Krone, sitzend, in einem Buche
lesend, vor einem Teppich (Nr. 525 D); und Johannes der Tiiufer,
ebenfalls vor einem gemusterten Teppich sitzend (Nr. 525131). Die
Originale der Kopien Nr. 524, 525, 525D und 5251i] befinden sich
noch in St. Bavo in Gent. Zwei Tafeln des Genter Altarwerkes,
Maria als Himmelskönigin und Johannes der Täufer, befinden sich
in Kopien des Michiel Coxie in der Pinakothek zu München
(Nr. 97 und 98); ebendort eine Kopie des Christuskopfes nach dem
Üriginal im Berliner Museum (Nr. 99). Das Stitdelsche Institut in
Frankfurt a. M. besitzt von Jan van Eyck eine thronende Maria
mit dem Kinde, dem sie die Brust reicht, in einem wohnlichen
Zimmer, bekannt unter dem Namen der Madonna von Lucca, von
höchster Anmut und leuchtender Kraft der Farbe (Nr. 98), indessen
zeigt sich in diesem wie in anderen Andachtsbildern die Kunst-
weise Jans sehr abweichend von der des Genter Altars. Seine
Werke sind miniaturartig, geben aber die vollste irdische Wirk-