202
Italien.
schloss sich später in Rom der Richtung Cortonas an und verfiel
in flache Dekorationsmalerei. In der Galerie zu Dresden von
ihm die heiligen drei Könige vor Herodes und seiner Gattin in
seinem Palaste, im Hintergrunde zahlreiche Zuschauer (Nr. 505);
im Museum zu Darmstadt: Joseph legt dem Mundschenk und
dem Bäcker ihre Träume aus (Nr. 606); angeblich von ihm, viel-
leicht eher von Aless. Turchi, Maria auf Wolken herabschwebend,
von einer Engelschar umgeben, reicht dem heiligen Felix das
Christkind dar (Nr. 607); in der Galerie zu Augsburg von Conca:
die Stärke und die Klugheit, zu ihren Füssen das Laster, von
einem Genius in Ketten geschlagen (Nr. 400); die Gerechtigkeit
und die Massigkeit triumphierend, während der Betrug am Boden
liegt (Nr. 406); und Maria, auf Wolken sitzend, reicht dem heiligen
Joseph das Jesuskind, links zwei knieende Engel (Nr. 411); im
Rudolfinum zu Prag die Ermordung der Semiramis, die Königin
liegt am Boden und wird von ihrem Sohne mit dem Dolch bedroht
(Nr. 150); in der Harrachschen Galerie zu Wien ein König nebst
Gefolge bei dem Rundtempel der Vesta, neben dem Tempel in
der Landschaft der Flussgott und Romulus und Remus von einer
WÖlflD gesaugt (Nr. 163). Aus der Schule von Neapel stammt
eine Pero, ihrem Vater Kimon die Brust reichend, gewöhnlich
als Caritas Romane bezeichnet (Nr. 592); aus derselben Schule des
18. Jahrhunderts hat das Ferdinandeum in Innsbruck eine Frau,
welche ihrem Knaben den Kopf säubert (Nr. 581).
Von Hyazinth Corato, gestorben zu Neapel 1765, befindet sich
das Urteil Salomos in der grossherzoglichen Galerie zu Mannheim
(Nr. 78). Carlo Bonaria, um 1756 zu Neapel thatig, ist in der
Harrachschen Galerie durch eine Landschaft am Meer mit einer
Villa und einer von Herren und Damen besetzten Barke (Nr. 122)
vertreten; ebendort von ihm ein grosses Felsenthor mit Durchsicht
auf das Meer und Fischerinnen, und eine Meeresbucht mit Gebäu-
den und einer grösseren Barke und Kähnen im Vordergrunde
(Nr. 213 und 214). Von Domenico Brandt, geboren 1683 oder
1687, gestorben 1736 zu Neapel, im Museum zu Stuttgart eine
Gruppe Schafe (Nr. 275), und ein Hirtenjunge unter einer Herde
Schafe (Nr. 280); in der Harrachschen Galerie zu Wien Landleute
und Tiere in der Landschaft (Nr. 257); und ein Hund mit einer
Katze um das Futter ranfend, links an einer Kette ein Affe
(Nr. 346); in der Nostizschen Galerie zu Prag eine Schafherde
mit dem Hirten, und nochmals derselbe Gegenstand in anderer
Auflassung (Nr. 250 und 251). Francesco Simomni, geboren zu
Parma 1689, lebte noch um 1753, er war Schüler des Ilario Spol-
verini und malte Schlachten in der Art des Bourguignon. Das
Museum in Darmstadt hat von ihm Soldaten im Biwak, und als