Gotische
Schulen.
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im Kreise von Cherubim und umgeben von Erzvätern und Pro-
pheten Christus, unten die um das Grab der Maria versammelten
Apostel. Aus der sienesischen Schule des 15. Jahrhunderts ent-
hält das Städelsche Institut in Frankfurt a. M. eine Maria mit
dem Kinde, dahinter Petrus und Paulus; eine Kreuztragung,
Kreuzigung und Beweinung Christi, die Halbfigur der Maria mit
dem Kinde und Heiligen und eine Maria mit dem Kinde in einer
Landschaft mit der Ruine eines palastartigen Gebäudes; auf der
Rückseite der Auferstandene den Aposteln erscheinend (Nr.
Den Ausgang der mittelalterlichen Malerei und zugleich den
Übergang zur Renaissance bezeichnen für die Schule von Florenz
Fra Giovanni da Fiesole und Don Lorenzo Monaco. Fm
Giovanni Angelico da Fiesole (1387-1455) ist unübertroffen im
Ausdruck überirdischer Reinheit und Innigkeit. Wie das Reich
des Himmels, der Engel, Heiligen und Seligen sich im Gemüte
der damaligen Menschheit spiegelte, stellt Fiesole in himmlischer
Schönheit des Einzelnen dar und tritt in eine gewisse Parallele
mit der Schule Meister Wilhelms von Köln. Von Fiesole hat die
Galerie in Berlin eine thronende Maria mit dem Kinde, vor
einem gemusterten Vnrhange aus Goldbrokat sitzend; zu den Seiten
der heilige Dominikus und Petrus Martyr (Nr. 60); das Jüngste
Gericht in drei Abteilungen, im Mittelbilde oben Christus als
Weltenrichter in der Mandorla, zu den Seiten Maria, Johannes
Bapt., Apostel, Evangelisten, Propheten, Heilige und Engel, unten
die Scheidung der Auferstandenen in Selige und Verdammte; auf
dem linken Flügel werden Selige von Engeln zur Pforte des Para-
dieses geleitet, auf dem rechten Flügel unten die Hölle, oben
Engel und Heilige (Nr. 60 A). Ebendort von Fiesole die Heiligen
Dominikus und Franziskus und die Verklärung des heiligen Fran-
ziskus (Nr. 61 u. 62). Ebendort aus der Schule des Fiesole das
Jüngste Gericht, Christus als Weltenrichter, von Engeln umgeben,
zwischen Maria, Johannes Bapt., Aposteln und Kirchenvätern,
unten die seligen und Verdammten (Nr. Aus der Schule des
Fiesole stammt eine Verkündigung auf Goldgrund in der Dresdellßr
Galerie (Nr. 7). Drei kleine Tafeln in der Alten Pinakothek zu
München (Nr. 989-991) gehören zu den besseren Arbeiten Fie-
soles; sie bildeten Teile einer Prcdella, welche zu dem 1438 her-
gestellten Hauptaltar der Kirche des Klosters San Marco in
Florenz gehörte, und stellen die Geschichten der Heiligen Kosmas
und Damian dar, eine vierte Tafel giebt die Grablegung Christi
mit Joseph von Arimathia, Maria und Johannes (Nr. 992). Von
demselben Meister befindet sich im Städelsclien Institut zu Frank-
furt a. M. eine thronende Madonna mit dem Kinde, von einem
Engelchor umgeben, auf Goldgrund (Nr. 7); in der grossherzoglichen