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Italien.
Batoni hatte besonderen Erfolg als Porträtmaler. Im Museum zu
Dresden von ihm: Johannes der Täufer, halb aufgerichtet am
Waldesrande liegend, jenseit des Flusses erscheint der Heiland;
Magdalena halb aufgerichtet neben einer Höhle liegend und in
ein Buch blickend, ein berühmtes Werk des Meisters; die bildenden
Künste in einer Gruppe, in der Mitte die sitzende Malerei, neben
ihr stehend die Baukunst, und vor ihr sitzend die Bildhauerei
(Nr. 453-455). Die kaiserliche Galerie in Wien besitzt von
Batoni die Rückkehr des verlorenen Sohnes, der vor dem Vater
kniet; und das Doppelbildnis des Kaisers Joseph II. und des
Grossherzogs Leopold mit römischen Gebäuden im Hintergrunde
(Nr. 54 und 55). Im Museum zu Berlin von ihm: die Vermählung
von Amor und Psyche durch Hymen, links Venus auf ihrem
Wagen, rechts Zephyr auf einer Wolke (Nr. 504); in der Pina-
kothek zu München das Selbstbildnis des Meisters (Nr. 1276); im
Museum zu Darmstadt: das Bildnis des Reichsgrafen Sigismund
Joseph von und zu Hainhausen, das Bildnis des Kaisers Joseph II. in
Uniform, in halber Figur, und das Bildnis der Kaiserin Maria
Theresia im Witwenanzuge (Nr. 623-625); ebendort, angeblich
von Batoni, die betende ltiadonna. in halber Figur (Nr. 626); in
der Ozerninschen Galerie in Wien Simon der Zauberer, Skizze
für die Certosa in Rom (Nr. 37); in der Harrachschen Galerie
daselbst Susanna im Bade, von den beiden Alten überrascht
(Nr. 188). Angeblich von Francesco Pavise, genannt il Calabrcsc
(gestorben zu Rom 1743), Schüler des P. de Matteis in Neapel und
des Maratti in Rom, befinden sich zwei Landschaften im Museum
zu Hannover (Nr. 379 und 380), die eine mit dem Grabmal der
Horatier und Curiatier, die andere mit einem Hirten und seiner
Herde. Pietro de Pietri (gestorben 1716) ist im Museum zu
Braunschweig durch eine heilige Familie vertreten, Joseph er-
scheint als Zimmermann (Nr. 496). Domenico Roberti soll um
1690 in Rom geboren und seinerzeit dort der berühmteste Archi-
tekturmaler und Lehrer des G. P. Pannini gewesen sein; von ihm
hat die Galerie in Dresden vier Architekturstücke mit römischen
Säulenruinen und Figurenstaffage (Nr. 4564459); und, in seiner
Art, eine Ansicht des Forum Romanum mit moderner Staffage
(Nr. 460). Buti, ein sonst unbekannter Meister, um 1701 thätig,
ist in der Dr esdener Galerie durch zwei Architekturbilder
(Nr. 461 und 462) vertreten, auf dem einen ist ein Prachtpalast
mit Gärten dargestellt, auf dem anderen ein Ruinenbogen, im
Hintergrunde ein Palast. Giovavzni Paolo Pannim (1698-1768),
Schüler des A. Locatelli und des Bend. Luti, ist in Rom und vor-
übergehend in Paris als Architekturmaler thätig. Das Museum
in Berlin besitzt von ihm eine Ansicht von antiken Bauten Roms