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Italien.
Schlachtszene, wie es scheint zwischen Römern und Barbaren
(Nr. 525). Paolo Girolamo Piola (1666-1724), Sohn des Dom
Piola, ist im Museum zu Stuttgart durch eine heilige Familie
vertreten (Nr. 276). G-iovanni Battista Langetti (1625-1676), zu
Venedig gestorben, ist ein Schüler Cortonas, wird aber später von
den Venezianern beeiniiusst. Ein Marsyas, der von Apollo ge-
schunden wird, von ihm, befindet sich in der Galerie zu Dresden
(Nr. 663); ein Archimedes, von mathematischen Geräten umgeben,
im Museum zu Braunschweig (Nr. 507). Von Bartolomeo
Biscaino (1632-1657), einem Schüler des Valerio Castelli, befinden
sich im Museum zu Dresden: die Ehebrecherin vor Christus; die
Anbetung der Könige; und die Darstellung im Tempel (Nr. 664
bis 666); im Museum zu Braunschweig die Geburt Christi (Nr. 506).
Die Malerei des 18. Jahrhunderts lässt in Italien, wie
anderwärts, die Unterschiede der Schulen gegeneinander veriiachen
und greift, der allgemeinen klassizistischen Wendung der Zeit ent
sprechend, über den Stil der Barockperiode hinaus auf die Nach-
ahmung der grossen Meister der klassischen Renaissance des
16. Jahrhunderts zurück; so bewegte sich beispielsweise die letzte
Römische Schule vorzugsweise in den Bahnen der Raifaelischen
Kunstweise. Etwas abweichend hiervon bildeten sich die letzten
Ausläufer der Bolognesischen Schule einen aus einem bunten Allerlei
verschiedener Überlieferungen abgeleiteten halb manierierten, halb
naturalistischen Stil; wohingegen die Venezianer wieder auf das
Vorbild ihres grossen Paolo Veronese zurückkamen und in dieser
Art bedeutende, wesentlich dekorative Deckenmalereien zustande
brachten; in ihren Tafelbildern herrscht sonst die dem Geschmacke
der Zeit besonders zusagende Genre- und Vedutenmalerei vor.
Giuseppe Maria Orespi von Bologna (166541747), Schüler
des Dom. Marco Canuti und des Carlo Cignani, lernte auf seinen
Reisen die Meisterwerke der verschiedenen Schulen kennen und
bildete sich hiernach eine eklektische Manier, blieb aber dabei
immer noch Naturalist im breitdekorativen Sinne. Eine grössere
Anzahl seiner Bilder befindet sich im Museum zu Dresden: das
Sakrament der Ehe, die knieenden Gatten, vor ihnen der segnende
Priester mit zwei Chorknaben, hinter den Gatten zwei Zeugen;
die Priesterweihe mit dem Bischof, dem jungen Priester und fünf
Geistlichen als Zeugen; die letzte Ölung eines sterbenden Bruders,
neben ihm der Priester und betende Mönche; die Firmung eines
Knaben durch den Bischof, im Beisein der Angehörigen; die
Beichte, ein Priester im Beichtstuhl, zu beiden Seiten die knieenden
Beichtkinder; die Austeilung des heiligen Abendmahls an die Ge-
meinde; und die Taufe (Nr. 392-398); zusammen die Folge der
sieben Sakramente bildend. Ebendort von ihm: der heilige Joseph,