Schule,
Mailändische
17. Jahrhundert.
193
dischen Schule nach 1600 hat das B erliner Museum das
Schweisstuch der Veronika, überlebensgross auf Seide, der Art
des Daniele Crespi nahestehend (Nr. 207A). Francesco Oairo
(1598-1674), Schüler des Pierfrancesco Mazzucchelli zu Mailand,
ist im Museum zu Dresden durch ein Bild Venus, Amor
und Apollo vertreten: die Liebesgöttin hockt auf ihrem Lager,
rechts spielt Amor auf der Leier, links der lorbeerbekränzte
Apollo (Nr. 646); in der kaiserlichen Galerie zu Wien durch das
Bildnis eines jungen Mannes, als Kniestück (Nr. 105). Giuseppe
Danedi, mit seinem Bruder Stefano zusammen i Montalti genannt;
Giuseppe, dessen Lebensdaten unbekannt sind, soll auch die Schule
Guido Renis besucht haben. In der Dresdener Galerie von ihm
der heilige Antonius, das Christkind herzend (Nr. 647). Paula
Pagani (1661-1716) bildete ich nach den Venezianern; er ist in
der Dresdener Galerie durch die heilige Magdalena mit einem
kleinen Engel vertreten (Nr. 648). Pieter MuZier-Tempesta, geboren
1637 zu Haarlem, gestorben 1701 zu Mailand, kam früh nach Italien
und entwickelte seine Malweise im dekorativ-italienischen Sinne.
Die Dresdener Galerie besitzt von ihm: die Landschaft mit
Regensturm, vorn im Hohlweg ein Hirt mit Schafen und Ziegen
und eine Frau auf einem Schimmel; die Landschaft mit einem
Schafhirten; die Gewitterlandschaft mit einem vom Blitz getöteten
Esel; die Landschaft mit dem schlummernden Johannes dem Täufer;
und die Landschaft mit dem Rinderhirten (Nr. 1516-1520). Von
demselben, obgleich hier Peter Molyn genannt, im Museum zu
Stuttgart: eine Waldlandschaft (Nr. 69); eine Abendlandschaft
mit Fischern (Nr. 189); eine Winterlandschaft mit einem Dorfe
(Nr. 192); und eine Gewitterlandschaft mit einem gestürzten Reiter
und fliehenden Hirten (Nr. 194).
Bartolomeo Schidone, geboren etwa 1583 zu Modena, gestorben
daselbst 1615 oder 1616, soll ein Schüler der Carracci gewesen
sein, ist aber mehr ein Nachahmer des Correggio und später
Naturalist. Seine Tafelbilder sind sehr ungleich, bisweilen miniatur-
artig fein in der Ausführung, dann wieder sorglos und unansehnlich.
Die kaiserliche Galerie in Wien hat von ihm: Christus und die
Jünger in Emmaus, am Tische sitzend, wo Christus das Brot
bricht, zur Linken eine aufwertende junge Frau; und die Grab-
legung Christi durch seine Jünger, ein Engel leuchtet mit ein (U
Fackel (Nr. 428 und 429), das letztere Bild noch in der Art "
Correggio gemalt; im Museum zu Darmstadt, angeblic .
ihm, vielleicht aber von Garavaggio, Johannes in der Wüs Luaufitiää
Christum deutend, der in der Ferne kaum sichtbar wird (N 4)
in der Kunsthalle zu Karlsruhe ein ebenfalls nur vermu u siqijiijl j
Weise dem Schidone zugeschriebenes Bild, Lot und seine Tö 4:6"
Ehe, Cicerone. IV. 13 l