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Italien.
von den Bauern zeigen bereits die Köpfe der Frösche; Koronis in
eine Krähe verwandelt, der alte Neptun der Nymphe nachlaufend,
oben Pallas Athene, der linke Arm der Koronis ist schon zum
Flügel geworden, Gegenstück zum vorigen; Ariadne von Bacchus
entdeckt, ringsum das Gefolge des Gottes; und ein Bacchanal, ein
Knabentrinkgelage unter einem Baum, davor ein Bacchantinnen-
konzert, und ein Satyr, der mit einer Bacchantin tanzt (Nr. 536--539).
Auch die kaiserliche Galerie in Wien hat von Oarpioni ein Bacchus-
fest, in der Mitte Silcn auf einem Fasse, um ihn herum lagernde
und tanzende Bacchantinnen und Arnoretten; ausserdem: Liriope
und Teiresias, die Nymphe bringt ihren Sohn Narcissus zum blinden
Seher, die Gruppe ist von Zuschauern umgeben; eine Allegorie,
bekränzte, zum Teil unbekleidete Weiber in einer gartenartigen
Landschaft mit Musik und Tanz beschäftigt; und eine zweite Alle-
gorie, ein nackter, halbliegcxider Mann mit Astern bekränzt, ein
Zepter in der Hand, er hat grosse Flügel und blickt auf eine
ebenfalls geflügelte Gestalt in den Wolken, eine Menge allego-
rischer Gestalten umgeben den Mann (Nr. 130-433). Im Museum
zu Darmstadt von Carpioni ein Bacchanal, Hirten und Nymphen
der Pfeife eines Satyrs lauschend, umgeben von tanzenden Kindern,
vorn eine schlafende Bacchantin, und von hinten naht Silen mit
seinem Gefolge (Nr. 581); im Museum zu Hannover eine Land-
schaft mit Ruinen, in dieser eine schlafende Nymphe von einem
Manne belauscht, dabei ein kleiner Satyr und zwei Knaben
(Nr. 75); in der Galerie zu Augsburg Kleopatra und Antonius
mit Gefolge (Nr. 214). Von Girolamo Forabosco (gestorben um
1680) hat die Dresdener Galerie: „Die junge Frau und der
Tod", Halbfiguren auf dunklem Grunde (Nr. 540); ebendort von
Giov. Batt. Molinari (1636 bis nach 1682), Schüler des della Vec-
chia, die Trunkenheit Noahs, der Patriarch wird von seinen Söhnen
verhöhnt (Nr. 541). Von demselben im Museum zu Kassel: die
Ehebrecherin vor Christus, in lebensgrossen Kniefiguren, mit den
Pharisäern, einem Schergen und Zuschauern (Nr. 486). Andrea
Celestil (1639-1706) suchte das Studium der älteren venezianischen
Meister mit der weicheren Geschmacksrichtung seiner Zeit zu ver-
einigen; er ist im Dresdener Museum durch einige Werke ver-
treten: der Belhlehemitische Kindermord in einem wilden Durch-
einander von bauenden und stechenden Männern, toten und flüch-
tenden Frauen und sterbenden Kindern; die Israeliten ihren
Schmuck zusammentragend, aus dem das goldene Kalb gegossen
werden soll; und Bacchus und Ceres, nebeneinander sitzend, zu ihren
Füssen Amoretten, hinten bacchisches Treiben (Nr. 542-544).
Im Museum zu Kassel von ihm der kranke Königssohn, Antiochus
Soter I. auf seinem Lager, neben ihm sein Vater, der König