Venezianische
Schule,
Jahrhundert.
187
Haupt Manasses; und Jupiter und Merkur bei Philemon und
Baucis, die Götter sitzen vor der Hütte am'Tische, Philemon
bringt Wein, und Baueis sucht eine Gans zu haschen (Nr. 271 und
272). Pictro della Vecchia (1605-1678) soll ein Schüler des
Padovanino gewesen sein, indes ahmt er entschieden dem Gior-
gione nach und bringt es bis zur Täuschung; er hat viel Genre-
bilder von flacher Auffassung gemalt. Von ihm in der Galerie zu
Dresden ein schwarzbärtiger Krieger, Kniestück vor grauer
Nische; ein geharnischtei" Krieger, als Kniestück; Saul und David
mit dem Haupte des Goliath, Kniestück, der alte Saul in glänzender
Rüstung hält das Haupt des Riesen, hinter ihm steht David; die
Spindeldiebe, Kniestück, eine alte Frau schlagt mit dem Pantoffel
auf drei Kinder ein, die sich mit ihrem Spinnrocken und ihrer
Spindel davonmachen; und eine NVahrsagerszene auf grauem Grunde,
in der Mitte ein Zauberer, rechts die Wahrsagerin, links ein junger
Krieger (Nr. 531-535). In der kaiserlichen Galerie zu Wien
werden dem Vecehia zugeschrieben: die Kreuztragung Christi, der
Heiland fallt unter dem Kreuze, hinter ihm Maria von Johannes
und den heiligen Frauen begleitet, voraus die Schächer; Bildnis
des Dogen Francesco Grizzo, im herzoglichen Gewande auf dunklem
Grunde; ein Krieger, der den Degen zieht, mit der gleichen Dar-
stellung in der Dresdener Galerie übereinstimmend; Bildnis einer
vornehmen Dame mit einem Knaben (Nr. 542-545); ebendort
eine Kopie, David und ein Krieger mit dem Kopfe Goliaths; nach
dem Original im Palazzo Borghese zu Rom (Nr. 546). Eine Semi-
remis bei der Toilette, welche die Nachricht vom Aufstands der
Babylonier erhält, von della. Vecchia, befindet sich im Museum zu
Kassel (Nr. 485); in der grossherzogliohen Galerie zu Olden-
burg ein sich küssendes Paar, als Brustbild (Nr. 97); in der
Czerninschen Galerie zu Wien eine Wiederholung des Kriegers,
der den Degen zieht (Nr. 192); in der Galeriezu Augsburg eine
Wiederholung des liebenden Paares (Nr. 264); und ein Jüngling
mit der Laute, Gegenstück zum vorigen (Nr. 286); ausserdem,
mutmasslich von della Vecchia, die Studie zum Kopf eines Jüng-
lings (Nr. 175); im Rudoliinum zu Prag: der erschlagene Abel
wird von seinen Eltern betrauert (Nr. 701); in der Nostizschen
Galerie zu Prag eine Wiederholung des Kriegers, der das Schwert
zieht (Nr. 282); und das Bildnis eines Mannes im Brustharnisch,
der einen Dolch in den Händen hält (Nr. 288). Giulio Carpiom
(1611-1674), gestorben in Verona, soll ein Schüler des Varotari
gewesen sein, nähert sich aber mehr den Nachfolgern des Cara-
vaggio; sein Ruf gründet sich hauptsächlich auf die damals be-
liebten kleinen Allegorien und Bacehanalien. Von ihm im Museum
zu Dresden: Latona, die Bauern in Frösche verwandelnd, zwei