Volltext: Malerei (Bd. 4)

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Italien. 
(Nr. 357). Das Streben Alessazzdro Varotaris, genannt il Pade- 
vanino (1590-1650), war zwar auf das wahre Ziel der Kunst ge- 
richtet, aber er bracht-e es nicht über die Nachahmung Tizians 
und Paolo Veroneses hinaus und vermischte mit diesen Studien 
einen etwas leblosen Idealismus. Von ihm besitzt die Galerie in 
Dresden eine Judith mit dem Haupte des Holofernes, als Knie- 
stück; und einen weiblichen Studienkopf (Nr 525 und 526); eben- 
dort aus seiner Schule: Lukretia, als-Kniestück auf dunklem 
Grunde; und Kleopatra, welche sich die Natter an die Brust setzt, 
ebenfalls als Kniestück (Nr. 527 und 528). Eine Judith von 
Varotari in der kaiserlichen Galerie zu Wien ist eine YVieder- 
holung der Darstellung des Dresdener Bildes; ebenfalls von ihm 
in der Wiener Galerie die heilige Familie, oben halten drei Kinder- 
engel ein grosses, von heller Glorie umgebenes Kreuz, welches 
das Ohristuskind am unteren Ende berührt; und die Ehebrecherin 
vor Christus mit zwei Kriegsknechten, Schriftgclehrten und zwei 
Aposteln, lebensgrosses Kniestück (Nr. 537-539). Im Museum zu 
Schwerin von ihm die Anbetung der Hirten, oben in der Ferne 
das Licht einer Engelglorie; und die Anbetung der heiligen drei 
Könige, als Gegenstück zum vorigen (Nr. 1047 und 1048); im 
Stadtmuseum zu Königsberg eine heilige Familie mit dem kleinen 
Johannes, der heiligen Katharina und zwei verehrenden Engeln 
(Nr. 46); im Museum zu Hannover: Diana mit ihren Nymphen, den 
Fehltritt der Kallisto entdeckend (Nr. 586); in der Gzernin- 
sehen Galerie zu Wien eine Kleopatra (Nr. 253); im Museum 
zu Stuttgart: die Opferung der Iphigenia zu Aulis durch Aga- 
memnon; und Psyche betrachtet den schlafenden Amor (Nr. 43 
und 44); ebendort Amor mit Pfeil und Bogen (Nr. 47); llrlareus 
Antonius und Kleopatra, umgeben von drei Knaben, worunter ein 
Neger (Nr. 59); die Madonna mit dem Kinde, zur Seite der heilige 
Georg (Nr. 81); und Hektor nimmt Abschied von Andromache 
(Nr. 135); in der Sammlung zu Lützschena eine liegende Venus 
in halber Lebensgrösse (Nr. 104). Carlo Saraccno, geboren 1585, 
gestorben 1625 zu Venedig, gehört zu den gewissenhaften Nach- 
ahmern des Caravaggio, studiert aber auch Oorreggio und Guer- 
cino; er arbeitete lange in Rom. Eine Judith von ihm, im Be- 
griff, das Haupt des Holofernes in einen Sack zu thun, welchen 
eine neben ihr stehende Dienerin hält, als Nachtstück mit Kerzen- 
beleuchtung gemalt, befindet sich in der kaiserlichen Galerie zu 
Wien. Die Pinakothek in llrlünchen hat von ihm eine Dis- 
putation von Heiligen, eine Vision des heiligen Franziskus mit 
dem Geige spielenden Engel, und den Tod Maria (Nr. 1161-1163), 
durch ein harmonisches, venezianisches Kolorit ausgezeichnet. 
Von Rinaldo (lella, ltlzmtagzza, einem Holländer, gestorben 1644,
	        
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