Gotische
Schulen.
11
an. Ein zweites Bild ebenclort (Nr. 1089) zeigt Maria auf Wolken
thronend, von einem Chore musizierender und singender Engel
zum Himmel emporgetragen, oben Christus, zu seinen Seiten
König David, Johannes Bapt. und je drei Heilige. Das Bild ge-
hört der Schule von Siena um 1400 an und steht auf Goldgrund.
Francesco di Vavnwccio, in Siena zuerst 1361, zuletzt 1388 ur-
kundlich erwahnt, ist in der Berliner Galerie durch einen Christus
am Kreuz vertreten. Zu beiden Seiten Maria und Johannes, vor
ihnen knieend ein heiliger Bischof und der Stifter, auf der Rück-
seite, unter Glas, Maria mit dem Kinde zwischen Heiligen und
dem knieenden Stifter (Nr. 1062 B). Ebendort von Bartolo di Fredi,
geboren zu Siena um 1330, gestorben zu Siena 1410, Schüler der
beiden Lnrenzetti, eine Anbetung der Könige vor einer Hütte, im
Hintergründe felsiges Gebirge (Nr. 1112). Aus der Sieneser Schule
des 14. Jahrhunderts besitzt das Städelsche Institut in Frank-
furt a. M. eine thronende Madonna. mit dem Kinde, von Heiligen
umgeben (Nr. 3); sieben Szenen aus der Legende des heiligen
Stephanus und eines anderen Heiligen (Nr. 3a bis g); eine thro-
nende Madonna mit dem Kinde und zwei anbetenden Engeln
(Nr. 3h); ein dreiteiliges Altarbild, welches im Mittelbilde den
Gekreuzigten mit Maria, Johannes und Magdalena, in den Bogen-
zwickeln David und Abraham in Halbßguren, unterhalb Maria
vom heiligen Stephanus verehrt, in der Krönung vier männliche
Heilige enthält; auf dem linken Flügel Christus, wie er den
Aposteln erscheint, in den Zwickeln zwei Erzväter, unterhalb das
Martyrium des Apostels Judas Thaddaeus, in der Krönung zwei
männliche und zwei weibliche Heilige, darüber der Erzengel
Gabriel; auf dem rechten Flügel die Himmelfahrt Johannes des
Ev., in den Zwickeln Christus und zwei Apostel, unterhalb Johannes Ev.
auf Patmos, in der Krönungzwei männliche und zwei weibliche Heilige
und Maria (Nr. 3i). Sämtliche Bilder haben Goldgrund. Ebendort von
einem Sieneser Meister der ersten Hälfte des 14.Jahrhunderts der Sal-
vator Mundi inmitten der zwölf Apostel auf Goldgrund und von
einem Sieneser Meister derselben Zeit eine Maria mit dem Kinde
von Heiligen umgeben (Nr. 3k undl). Von Steffkmo di Giovavzozi,
genannt Sassetta, urkundlich seit 1427 in Siena thätig, gestorben
um 1450, von den Lorenzetti und Bartolo di Fredi beeinflusst,
hat die Galerie in Berlin eine Maria mit dem nackten Kinde und
zwei Engeln, welche eine Krone über ihrem Haupte halten; ganz
oben Gottvater, der die Taube herabsendet (Nr. B3B). Nur ver-
mutungsweise wird eine Maria mit dem Kinde und Heiligen eben-
dort (Nr. 1127) dem Matteo di Giovaamzi, genannt Matteo da.
Siena, zugeschrieben. ltfatteo ist um 1435 geboren, wird 1453 in
Siena erwähnt und stirbt daselbst 1495. Demselben Meister wird