Volltext: Malerei (Bd. 4)

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Italien. 
mehr oder weniger unfrei nachgebildet. Von Pivtro Lorenzetti 
hat die Berliner Galerie zwei Bilder: Die heilige Humilitas eine 
kranke Nonne im Inneren eines Frauenklosters heilend (Nr. 1077) 
und der Tod der heiligen Humilitas auf Goldgrund (Nr. 1077A). 
Die Bilder gehören zu einem mehrteiligen Gemälde, dessen übrige 
Stücke sich in der Akademie zu Florenz befinden. In der 
Galerie zu Berlin befindet sich eine Kopie nach Ambrogio 
Lorenzetti (Nr. 1097), einen Vorgang aus der Legende einer Hei- 
ligen darstellend, und ein Bild aus der Schule desselben Meisters 
mit dem heiligen Dominikus in seiner Zelle knieend, ein links 
an der Wand erscheinendes Kreuz verehrend, hinter ihm zwei 
Engel (Nr. 1094). Taddco cli Bartolo (etwa 1363-1422) und 
Domenico di Bartolo (bis 1449 nachgewiesen), folgen der Art der 
Lorenzetti und sind noch reicher im Beiwerk als diese; mit 
Domenico dringt der Realismus des 15. Jahrhunderts ein und ver- 
ändert den altsienesischen Stil. Ein Christus mit der rechten 
Hand segnend, auf Goldgrund, im städtischen Museum zu Köln 
(Nr. 767) wird dem Taddeo di Bartolo zugeschrieben. Ebendort be- 
finden sich mehrere Bilder, die vermutlich aus Taddeos Schule 
herstammen: Ein Triptychon mit Maria und dem Kinde thronend 
und Heiligen zur Seite, auf den Flügeln die Apostel Petrus und 
Paulus und oben die Verkündigung (Nr. 768); die abgeschnittenen 
Spitzbogen zweier Tafeln Christus und den verkündigenden Engel 
darstellend (Nr. 769 und 770); Christus am Kreuze mit Magda- 
lena, welche den Kreuzstamm umfasst, zu den Seiten Maria 
und Johannes (Nr. 771). Die Galerie in Berlin besitzt eine 
kleine Altartafel in der Art des Taddeo (Nr. 1095), welche im 
Mittelbilde die thronende Maria mit dem Kinde, Heiligen und der 
Stifterin zeigt; auf dem linken Flügel die Heiligen Stephanus und 
Laurentius, im Giebelfelde der verkündigende Engel, auf dem 
rechten Flügel ein jugendlicher Heiliger und der heilige Franziskus, 
im Giebelfelde Maria, die Botschaft empfangend. Sämtliche Bilder 
stehen auf Goldgrund. Die grossherzogl. Galerie in Oldenburg 
hat von Taddeo di Bartolo vier Apostelbilder, als Kniestück in 
Tempera. auf Goldgrund, Markus, Johannes, Matthäus und Lukas 
(Nr. 24-27). Domenico di Bartolo, der Neffe des Taddeo, ist im 
Kölner Museum durch die Apostel Jakobus und Petrus (Nr. 772) ver- 
treten; dazu gehört das Bild mit den Aposteln Andreas und 
Johannes (Nr. 773). Die zwischen Säulen und Rundbogen stehen- 
den Gestalten sind auf Goldgrund gemalt, zeigen aber im Stil der 
Gewandung eine von der älteren abweichende Auffassung. Eine 
Darstellung aus der Legende der heiligen Margareta, die Heilige 
zu dem Feldherrn Olybrius sprechend, in felsiger Landschaft mit 
Goldgrund (Nr. 1069), gehört der Schule von Siena um 1350-1380
	        
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