Volltext: Malerei (Bd. 4)

Gotische 
Schulen. 
Heilige; das Ganze steht auf Goldgrund. Es ist blosse Vermutung, 
welche dieses Bild dem Bußalmaco Buonamico zuweist, der um 
1330 blühte und 1341 in Florenz starb. 
Simone di lllartino (etwa 1285-1344) ist zu Giottos Zeit der 
vorzüglichste Meister der Schule von Siena. und zeichnet sich 
durch die Pracht und miniaturartige Feinheit, sowie durch die 
Holdseligkeit seiner Madonnenbilder aus. In der Schönheit des 
einzelnen übertrifft er weit die gleichzeitigen Florentiner. Eine 
thronende Madonna mit dem Ohristuskinde, Welches ein Vögelchen 
in der Hand hält, im Museum zu Köln (Nr. 740), wird nur ver- 
mutungsweise Simone di Martino zugeschrieben. Ebendort be- 
finden zieh zwei Gemälde (Nr. 765 und 766) auf Goldgrund, das 
eine Johannes den Täufer und den Apostel Petrus, das andere die 
Apostel Paulus und Jakobus darstellend, in der Art des Simone 
di Martino. Die Galerie in Berlin hat eine Maria mit dem 
Kinde nebst Heiligen aus der Schule des Simone di Martino 
(Nr. 1071 A), im Giebelfelde in drei Runden: Christus im Grabe 
stehend, die trauernde Maria und Johannes; sämtlich auf Gold- 
grund. Die heilige Margareta in halber Figur auf Goldgrund, 
im Museum zu Köln (Nr. 737) stammt von Lorenzo di Siena um 
1330-1337. Lippe Zllenmzi, geboren zu Siena, daselbst gestorben 
1356, ist als Gehilfe seines Schwagers, des Simone di hlartino, 
wesentlich unter dessen Eindusse gebildet. Von ihm besitzt die 
Galerie in Berlin drei Madonnenbilder, in Tempera auf Gold- 
grund gemalt (Nr. 1067, 1072, 1U8lA); das letztere zeigt oben 
in einem kleinen Rundfelde einen schwebenden Engel. Ein kleiner 
Flügelaltar mit der Himmelfahrt llIariä, in der Alten Pinakothek 
in München (Nr. 986) erinnert in seiner lichten Klarheit und 
geringen Modellierung noch an byzantinische Technik und zeigt 
reiche Stickerei und Goldschmuck der Gewänder. Zehn einzelne 
Apostelbilder im Säulenbogen, Andreas, Bartholomäus, Jakobus 
maj., Jakobus min., Matthias, Matthäus, Philippus, Simon, Thaddäus, 
Thomas, im städtischen Museum zu Köln (Nr. 741-750) stimmen 
im Ausdruck und der Linienführung mit den Wandmalereien im 
Stadthause zu San Gemiano überein und stammen von Lippe 
Lippi um 1340. Eine Anbetung der heiligen drei Könige ebendort 
(Nr. 763) rührt wahrscheinlich von Bema di Siena, der um 1356 
Nähte, her. Gleichfalls unter Simones Einfluss stehen die Brüder 
Lorenzeiti, von denen Pietros Thatigkeit zwischen 1309 und 1348 
nachgewiesen ist, von Ambrogio sind datierte Werke aus den 
dreissigei- und vierziger Jahren vorhanden. Die Kompositionen der 
Lorenzetti zeichnen sich durch Zierlichkeit der Zeichnung, Pracht 
der Färbung und Vergoldungen in zierlichster Musterung aus 
und Werden noch im 15. Jahrhundert von verschiedenen Künstlern
	        
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