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Lazzaro Baldi (1624-1703) war ein Schüler des Pietro da Cor-
tona, erinnert aber auch an Carlo Maratti. Von ihm besitzt die
kaiserliche Galerie in Wien den heiligen lhlartin, ein totes Kind
erweckend: der Heilige in Bischofstracht, von einer Volksmenge
umgeben, erteilt den Segen, vor ihm liegt ein lebloses Kind im
Schosse der Mutter, im Mittelgrunde die Prozession der Geistlichen
und Chorknaben (Nr. 23). Die Brüder Zuccaro, Tarldco (1529 bis
1569) und Federigo (gestorben um 1609), gehören zu den Schnell-
malern, die bei unverkennbarer Begabung den sinkenden und
immer mehr verHachenden Geschmack der Nachfolger Raiiaels und
Michelangelos bezeichnen. Von Taddeo Zuccaro im Museum zu
Darmstadt Simon Magus, der sich durch Zauberkünste vor dem
Kaiser Nero hoch in die Luft erhoben hatte, auf idas Gebet der
Apostel Petrus und Paulus herabstürzend, grau in grau gemalt
(Nr. 536). Federigo Zuccaro ist in der kaiserlichen Galerie zu
Wien durch eine Maria mit dem Kinde und dem kleinen Johannes
vertreten (Nr. 601); in der grossherzoglichen Galerie zu Mann-
heim von ihm Christus, auf dem Meere wandelnd (Nr. 96); im
Museum zu Stuttgart der heilige Augustin in Nachdenken ver-
sunken, hinter ihm der heilige Antonius, der Abt, beide blicken
nach einem Kinds, das versucht, mit einem Löffel das Meer aus-
zuschöpfen, im Hintergrunde der heilige Stephanus, auf Wolken
in einer Glorie, von musizierenden Engeln umgeben, die heilige
Jungfrau mit dem Jesuskinde und dem heiligen Joseph (Nr. 37).
Von einem Schüler des Federigo Zuccaro, Bartolomeo Carduclzo,
geboren zu Florenz 1560, gestorben zu Madrid 1608, besitzt die
Harrachsche Galerie in Wien den dornengekrönten Christus,
hinter welchem zwei Häscher stehen (Nr. 158). Giov. Battista
Salvi, genannt Sassoferrato (1605-1685), hängt mittelbar, an-
scheinend durch Guido Reni, mit der Schule der Carracci zu-
sammen, aber er geht seinen eigenen Weg und folgt mehr dem
Vorbilde Raffaels. Er vermeidet das übliche Pathos und giebt
das Gemütliche, seine Madonnen sind von echt mütterlichem Aus-
druck, Wenn auch ohne Grossartigkeit. In der Dresdener Galerie
von ihm: Maria mit dem Kinde in der Engelglorie, nach einer
eigenhändigen Radierung Guido Renis mit Hinzufügung der
Engelsköpfe komponiert; dasselbe gilt von einer Maria. mit dem
schlummernden Christkinde, in Halbfigur, ebendort; auch das
Brustbild der betenden Maria ist durch ein ähnliches Gemälde
Guido Renis eingegeben (Nr. 430-432); in der kaiserlichen Galerie
zu Wien eine gute Wiederholung aus dem Atelier des Meisters,
Maria mit dem schlummernden J esuskinde (Nr. 414); im Museum
zu Berlin von ihm: die Beweinung Christi, der Leichnam ruht
auf dem Schoss der Maria und der Magdalena, drei heilige Frauen