Römische
Schulen,
Jahrhundert.
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lichen Galerie in Wien (Nr. 430): die Gruppe sitzt in einer hohen
Bogenhalle und ist von Engeln umgeben, zwei kleine oben
schwebende Engel halten eine Krone. Oiro Ferri (1634-1689),
Schüler des Pietro da Oortona, und zwar der letzte, der Cortonas
flüchtige und oberflächliche Malweise ausübte. In der kaiserlichen
Galerie zu Wien von ihm Christus als Gärtner der Maria Diag-
dalena erscheinend (Nr. 189); im Museum zu Darmstadt ein
Gemälde von ihm, welches vermutlich den Raub der Helena dar-
stellt (Nr. 588); in der grossherzoglichen Galerie in Oldenburg
die heilige Theresa, in lebensgrosser ganzer Figur, knieend, mit
zum Himmel gerichtetem Blick (Nr. 31); in der herzoglichen Galerie
zu Gotha das Brustbild einer Heiligen, sehr beschädigt (Nr. 553);
in der Harrachschen Galerie zu Wien die Anbetung der Hirten
bei der Krippe, ein Engelknabchen reicht dem Christkinde ein
Körbchen mit Früchten (Nr. 170); im Germanischen Museum zu
Nürnberg Rebekka am Brunnen, dem Laban den Krug zum Trunke
reichend, während zwei andere Mädchen Wasser schöpfen (Nr. 414).
Giovannt" Francesco Romanelli (1610-1662) ist ein Schüler des
Pietro da Oortona und hat die heitere Kunst dieses Meisters nach
Frankreich verpflanzt. Von ihm besitzt die kaiserliche Galerie in
Wien: Siegestanz der Jüdinnen vor dem König David, dieser
hält mit der Linken das Haupt des Goliath; die indischen Könige
huldigen Alexander dem Grossen, der inmitten seines Gefolges
hält, im Hintergrund das Meeresufer; die Predigt Johannes des
Täufers, vor vielem Volk, in einer Landschaft unter hohen Bitumen
(Nr. 390-392); im Museum zu Darmstadt die allegorische Ge-
stalt des Reichtums, eine weibliche Figur, in der einen Hand ein
Scepter haltend, mit der anderen an zwei Genien Schätze austeilend
(Nr. 584); in der Harrachschen Galerie zu Wien der bethlehemi-
tische Kindermord mit vielen Figuren, in einer Gebirgslandschaft
(Nr. 174); in der Hamburger Kunsthalle die Marter des heiligen
Laurentius (Nr. 145). Die Kunsthalle zu Karlsruhe besitzt eine
heilige Familie aus dem 17. Jahrhundert, als lebensgrosses Knie-
stück, welche noch eine Nachahmung Raffaels erkennen lässt
(Nr. 439). Ebendort ein Madchenkopf (Nr. 441) vielleicht von
Scipione Pulzone, genannt il Gaetano (1560 bis etwa 1600), der
sich durch das Studium Raffaels und des Andrea del Sarto ge-
bildet hatte. Ebendort ein lesender heiliger Petrus, als Brustbild,
vermutungsweise in der Art des Alessandro da Carpi, um 1550
thätig; und ebenso vermutungsweise die Halbiigur eines Alten in
der Art des Giovanvm" de'Vecchi (vor 1550 bis 1614). Agostiizo
Tassi (1566-1644), Schüler des P. Bril, ist im Museum zu Stutt-
gart durch eine Landschaft mit einem dunkelbeschatteten Flüsse,
hinter dessen Ufern sich Türme erheben, vertreten (Nr. 211).