Schule,
Florentinische
Jahrhundert.
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Magdalena, in Halbfigur (Nr. 1227); ebendort von ihm: die heilige
Jungfrau mit dem Jesuskinde; Jesus als Knabe, mit einem Blumen-
kranz auf der Schulter; die heilige Magdalena, als Brustbild; und
zweimal die heilige Agnes, als Halbfigur (Nr. 1224, 1226, 1227,
1229 und 1230); im Museum zu Kassel eine Kopie nach einem
unbekannten Original des Dolci: die heilige Oäcilia, die Orgel
spielend (Nr. 526); im Museum zu Darmstadt die heilige Doro-
thea, welcher ein Engel Blumen und Früchte bringt, in Halbiigur
(Nr. 583); im Ferdinandeum zu Innsbruck eine Mater dolorosa
(Nr. 537); im Museum zu Leipzig, in der Art des Dolci, das
Brustbild einer betenden Maria und das einer trauernden Maria
(Nr. 61 und 62); in der grossherzoglichen Galerie zu Oldenburg
ein Ecce homo, als Brustbild (Nr. 22); im Museum zu Hannover,
angeblich von Dolci, das Brustbild eines Knaben mit nacktem
Oberleib (Nr. 115); in der Ozerninschen Galerie zu Wien eine
Artemisia (Nr. 292); in der Galerie zu Augsburg ein kreuz-
tragender Christus, in Halbfigur (Nr. 285); im Museum zu Stutt-
gart die heilige Jungfrau mit demutsvoll geneigtem Haupt, als
Brustbild (Nr. 23); und eine Kopie nach dem Ohristuskinde des
Dolci (Nr. 85); im Rudolfinum zu Prag eine Kopie nach der
betenden Madonna (Nr. 188); in der Schönbornschen Galerie zu
Wien die heilige Katharina (Nr. 36); in der Sammlung zu
Lützschena das Brustbild eines Knaben (Nr. 219). Auf die Ent-
wickelung Pietro Berettmis, genannt da Oortona, geboren zu Cor-
tona 1596, gestorben zu Rom 1669, wirkten zwei Lehrer ein, in
Florenz Andrea Comodi, ein Nachahmer des Cigoli, und in Rom
Baccio Ciarpi, ein Schüler des Santi di Tito. Berettinis aufs Grosse
und auf dekorative Gesamtwirkung gerichteter Sinn bedingt eine
durchgehende Gleichgültigkeit gegen die genaue Formendarstellung
und gegen den besonderen Ausdruck des Einzelcharakters in den
Köpfen; indes ist er ein sicherer Zeichner von entschiedener Be-
gabung und ein ebenso gewandter Kolorist. Seine Hauptleistungen
sind kolossale Gewölbemalereien von einschmeichelndem Gesamt-
eindruck. Unter seinen Staffeleibildern finden sich Meisterwerke;
voll Frische, Grazie und Jugend, von schöner, warmer Farbe und
lieblichen Köpfen. In der kaiserlichen Galerie zu Wien von ihm:
die Vermählung der heiligen Katharina, diese knieend und vom
Heiland den Ring empfangend (Nr. 168); Saulus und Ananias: der
erblindete Saulus vor Ananias knieend, der ihn wieder sehend
macht, hinter ihm ein kahlköpfiger Mann, vorn kniet ein Jüngling,
hinter Saul zwei Krieger und ein Diener mit dem Pferd; es ist
die Skizze zu dem Bilde in der Kapuzinerkirche nächst dem
Palazzo Barberini in Rom (Nr. 169); Hager kehrt in Abrahams
Haus zurück, von einem schwebenden Engel begleitet und von