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Italien.
ihr zielenden Amor aufblickend (Nr. 217). Von Simone Pigmmi
(1614-1698), einem Schüler des Furini, hat die Galerie in Dres-
den die Allegorie der Gerechtigkeit: eine weibliche Halbfigur mit
der Wage und dem Schwert und dem Lorbeerkranz auf dem Haupt
(Nr. 507). Aus der Florentinischen Schule des 17. Jahrhunderts
besitzt das Museum zu Darmstadt das lebensgrosse Brustbild
Cosimos H. von Medici, Grossherzogs von Toscana; und das lebens-
grosse Brustbild des Kardinals Gian Carlo Medici in rotem Mantel
(Nr. 569 und 570). Giovanni Mcmozzi da San Giovanm (1590
bis 1636) erfährt die Einwirkung der Bolognesischen Schule, be-
sonders seines Altersgenossen Guercino, und lasst durch sein reiches
Kolorit und durch blühende Phantasie, welche sein entschlossenes,
frisches Improvisieren begünstigt, den Mangel einer höheren Auf-
fassung fast vergessen. Eine andächtig Betende im Brustbild von
ihm beiindet sich im Museum zu Darmstadt (Nr. 561). Carlo
Dolci, geboren zu Florenz 1616, gestorben daselbst 1686, mittelbar
ein Schüler des Matteo Roselli, am Ausgange der Florentinischen
Schule stehend, ist nun der eigentliche Aifektmaler derselben; er
ist in den Bildern des vorherrschenden Seelenausdrucks besonders
stark vertreten. Dabei ist Dolci süsslieh, malt eine konventionelle
Andacht und vermeidet nicht das Grassliohe in seinen Marter-
bildern. Sein Kolorit zeigt schwarze Schatten und geleckte Licht-
partien, aber seine Ausführung ist iieissig, und ein bedeutender
Schönheitssinn bleibt immer erkennbar. Die Galerie in Dresden
hat von ihm: die Tochter der Herodias mit der Schüssel, auf
welcher das Haupt Johannes des Täufers liegt, als Kniestück; die
heilige Uäcilia vor der Orgel sitzend, in Halbfigur; und die Halb-
ügur des Heilandes, an einem weissgedeckten Tische sitzend, auf
dem der Kelch steht, in der Linken hält er das Brot (Nr. 508
bis 510); ebendort, aus Dolcis Schule, die Halbfigur der Maria,
auf grauem Grunde (Nr. 511). In der kaiserlichen Galerie zu
Wien von ihm: die sitzende Maria mit dem auf ihrem Schosse
stehenden Christuskinde, welches mit der Rechten den Segen er-
teilt, die Nimbusscheine um die Köpfe sind mit Gold gehöht; die
Mater dolorosa, über deren Wangen Thränen rollen, als Brustbild;
derselbe Gegenstand mit geringen Änderungen; die Allegorie der
Aufrichtigkeit: ein junges Weib, in der Rechten ein blutbetropftes
goldenes Herz haltend, in halber Figur (Nr. 178-181); und ein
Schulbild: Christus mit dem Kreuz, die Dornenkrone auf dem
Haupte, auf dunklem Grunde (Nr. 182). Das Berliner Museum
hat von Dolci den Evangelisten Johannes, auf einen Felsen gelehnt
und im Begriff, die Offenbarung niederzusohreiben, hinter ihm der
Adler (Nr. 1028); in der Pinakothek zu München von demselben
Meister ein Ecce homo, als Brustbild (Nr. 1228); und die heilige