Volltext: Malerei (Bd. 4)

Florentinische 
Schule, 
jahrhundert. 
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wähnten Pietro Riecht, genannt Lucchese (1606-1675). Schüler 
des Passignano und des Reni, spater Nachahmer des Liberi in 
Venedig, die reuige Magdalena, in einer Felsenhöhle stehend, das 
Kruzifix in der Hand (Nr. 388). Franccsco Cuwadi (1570-1661), 
Schüler des Naldini, ist in der kaiserlichen Galerie zu Wien durch 
ein ausnahmsweise ileissig behandeltes Bild vertreten: Abraham 
und die Engel, Abraham empfängt vor seinem Hause knieend die 
drei Engel, in der Hausthür erscheint Sarah, als altes Mütterchen 
dargestellt (Nr. 177). 
Oristofano Allori (1577-1621), zuerst Schüler seines Vaters 
Alessandro, dann des Santi di Tito, eignet sich später bei Gregorio 
Pagani die neue Richtung an, welche sich von der Nachahmung 
Michelangelos lossagte. Von einem seiner besten Bilder, der be- 
rühmten Judith im Palazzo Pitti zu Florenz, befindet sich ein 
zweites etwas harter behandeltes Exemplar in der kaiserlichen 
Galerie in Wien (Nr. 5): Judith in prächtiger Kleidung halt in 
der Rechten das Schwert, in der Linken das Haupt des Holofernes, 
hinter ihr steht die Dienerin, einen offenen Sack haltend. Übrigens 
entnimmt das Bild, wie andere dieser Zeit, von der Bibel nur den 
Vorwand; die Judith ist eine Buhlerin mit schwimmenden Augen, 
schwellenden Lippen und einem gewissen Fett, zu deren Erschei- 
nung der prächtige Aufputz besonders gut stimmt. Vielleicht ist 
das Wiener Bild das zuerst gemalte. In der Münchener Pina- 
kothek von Oristofano Allori zwei mythologische Bilder: Merkur als 
Seelenführer. und das Gastmahl bei Philemon und Baucis (Nr. 1201 
und 1203); ausserdem ebendort Susanna im Bade, und ein junger 
Faunkopf (Nr. 1202 und 1204); Rebekkas Aufnahme im Hause 
Abrahams, sie wird von ihrem Bräutigam und den Eltern an der 
Schwelle des Hauses begrüsst, in der kaiserlichen Galerie zu Wien 
(Nr. 207), ist vermutlich von einem Schüler des Cristofano Allori 
gemalt. Ilrancesco Furini (1600-1649), Schüler des Matten Roselli, 
bringt mit seiner raffiniert weichen Modellierung des Nackten ein 
neues Element in die Schule und malt besonders seine weiblichen 
Akttiguren in dieser Art. Die Galerie in Dresden hat von ihm 
das Brustbild einer ltlärtyrerin, auf dunklem Grunde, schwarmerisch 
nach oben blickend (Nr. 506); in der kaiserlichen Galerie inWien 
die reuige Magdalena, wie damals üblich, halb entblösst, in halber 
Figur; und die büssende Magdalena, ganz entkleidet, in einer 
Landschaft sitzend (Nr. 214 und 215); im Museum zu Darm- 
stadt das Brustbild einer andächtig zum Himmel aufblickenden 
Heiligen (Nr. 565); in der Galerie zu Augsburg Artemisia, im 
Begriff, die Asche ihres Gemahls in einen goldenen Trinkbecher 
zu schütten (Nr. 278); im Rudoltinum zu Prag, in der Art, des 
Furini, das Brustbild eines jungen Mädchens, zu dem oben nach
	        
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