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Italien.
gelegentlich von wenig erhabener Auffassung. Die kaiserliche
Galerie in Wien hat von ihm: die Beweinung Christi, der Leich-
nam auf dem Schosse der Mutter wird von Nikodemus unterstützt,
hinter Maria stehen zwei Engel mit den Marterwerkzeugen; und
die heilige Dreifaltigkeit, Gottvater auf hohem Wolkenthron, vor
ihm ruht mit geschlossenen Augen Christus, der heilige Geist in
Gestalt der Taube schwebt v0r der Brust Gottvaters, Engel und
Cherubim begleiten die Gruppe (Nr. 125 und 126); im Museum zu
Leipzig Johannes der Täufer an einer Quelle sitzend (Nr. 34);
in der Galerie zu Augsburg der dornengekrönte Christus, von
vier Schergen umgeben und verhöhnt (Nr. 375), und Judith mit
dem Schwert in der Rechten, in Halbfigur (Nr. 378); ebendort,
mutmasslich von Cardi, der heilige Franziskus in baumreicher
Landschaft, hinter ihm ein Klosterbruder, in einem Buche lesend
(Nr. 405). In der Kunstsammlung zu Basel eine Kopie nach
Luigi Cardi, Maria mit dem Kinde (Nr. 207). Lorcnzo Lippi
(1606-1664), Schüler des Matteo Roselli, ahmte auch Cigoli nach
und War ein Freund Salvator Rosas. Lippis Bilder sind hell und
klar, die Köpfe porträtartig, die Bewegungen derb und gewöhnlich,
die Motive flach realistisch. Von ihm besitzt die kaiserliche
Galerie in Wien Christus und die Samariterin am Brunnen, zur
Seite der Mutter ein nacktes Kind (Nr. 264). Giovanni Battista
Ltapicinz", um 1625 in Florenz thätig, war ein Schüler des Cigoli;
von ihm in der Galerie zu Wien Martha, ihre eitle Schwester
Magdalena tadelnd, die vor dem Putztische sitzt (Nr. 277). Gie-
vanm Bilivewrti (1576-1644), Schüler und Gehilfe des Cigoli, ver-
einigt die Ausdrucksweise des Santi di Tito mit der bunten
Färbung des Ligozzi und ist Realist, wie Pietro da Cortona. Von
ihm Christus und die Samariterin am Brunnen, zwischen beiden
ein Knabe, in der kaiserlichen Galerie zu Wien (Nr. 64), Dome-
nico (Jresti da Passignano (1550-1638), Schüler des Macehietti
und des Naldini, hat sich etwas vom Stil der späteren Venezianer
angeeignet, ist aber flüchtig und oberflächlich in seinen Malereien.
In der kaiserlichen Galerie zu Wien von ihm das Gastmahl des
Ahasverns, der König in hoher Säulenhalle von zahlreichen Gästen
umgeben an der Tafel sitzend, an die Art des Paolo Veronese er-
innernd (Nr. 347); in der Galerie zu Augsburg, mutmasslich von
ihm, die Anbetung der heiligen drei Könige, über der Jesusgruppe
zwei schwebende Engel (Nr. 367). Im Museum zu Darmstadt
die Anbetung der Hirten vor dem Christuskinde, in der Luft
schweben Blumen streuende Engelknaben (Nr. 540). Von Maria
Balassi (1604-1667), einem Schüler des Passignano, hat die kaiser-
liche Galerie in Wien eine Maria mit dem Kinde und dem kleinen
Johannes (Nr. 22). Ebendort von dem schon weiter oben er-