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Italien.
im Museum zu Breslau eine Kopie nach des Meisters Caritas
Romana, Pero, die Tochter Kimons, bietet dem an den Händen
gefesselten Vater die Brust dar (Nr. 163); in der Schönbornschen
Galerie zu Wien eine Galathea (Nr. 29); in der Harrachschen
Galerie ebendort der heilige Jakobus major in einer Landschaft
sitzend (Nr. 220); angeblich von ihm eine Madonna mit dem Kinde,
welches einen Stieglitz auf der Hand hält (Nr. 271); der heilige
Hieronymus, auf der Erde sitzend, ein grosses Buch auf dem
Sohosse haltend (Nr. 278); in der Nostizschen Galerie zu Prag
die Auferweckung des Lazarus (Nr. 172); in der Kunstsammlung
zu Basel, aus seiner Schule, die Halbfigur einer betenden Ma-
donna (Nr. 167a). Antonio Trivia, geboren zu Reggio 1626, ge-
storben zu München 1699, Schüler Guercinos, dann unter venezia-
nischem Eintlusse, ist in der Dresdener Galerie durch eine Venus
im Bade vertreten (Nr. 386), sie sitzt an einem Weiher, rechts
neben ihr Amor, im Mittelgrunde ein Satyr. Von Ludovico Lana
di Modena (1597-1646), Schüler des Scarsellino und des Guercino,
hat die Hsrrachsche Galerie in Wien den heiligen Hieronymus,
einen Totenkopf betrachtend, als Kniestück (Nr. 222). Ein be-
deutender Schüler des Guercino war sein Nelfe Bcnedetto Germari
der Jimgere (1633-1715); er ging nach dem Tode seines Onkels
nach Paris, später nach London. In dem heiligen Hieronymus,
vor dem Kruzifix betend, in der kaiserlichen Galerie in Wien
(Nr. 218), erscheint Gennari als Nachahmer Guercinos; von ihm in
der grossherzoglichen Galerie zu Oldenburg eine Kleopatra,
welche sich die Natter an den Busen setzt (Nr. 68); in der Harrach-
sehen Galerie zu Wien: Esther, ohnmächtig in den Armen zweier
Frauen, vor dem König Ahasverus (Nr. 258). Leonello Spada,
geboren zu Bologna 1576, gestorben zu Parma 1622, ursprünglich
Schüler der Carracci in Bologna, später des Michelangelo Cara-
vaggio in Rom, ist in der Galerie zu Dresden durch mehrere
Werke vertreten: Christus an die Säule gefesselt und gegeisselt,
Halbiigur ohne Hände auf dunklem Grunde; David mit dem Haupte
Goliaths und einem Krieger, in Halbüguren; und Amor, einen
Leoparden bändigend (Nr. 333-335); in der Kunsthalle zu Karls-
ruhe, in seiner Art, die heilige Familie mit der heiligen Anna,
als Kniestüok (Nr. 458). Giusepjve Santi (1631-1719), Schüler des
Üanuti, ist in der Galerie zu Üldenburg durch einen betenden
heiligen Franziskus vertreten (Nr. 35).
Die Florentinische Schule hat ebenfalls die Einwirkung
von Bologna erfahren, unterscheidet sich jedoch von den übrigen
gleichzeitigen Schulen durch überfüllte Kompositionen, buntes
Kolorit, aber auch durch die Vermeidung des übertriebenen Affekts.
Die letztere Eigenschaft zeigt besonders Santi di Tito (1538 bis