Volltext: Malerei (Bd. 4)

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Italien. 
Guido Reni und nahm dessen spätere Manier an, seine Bilder sind 
nicht ohne Reiz, aber durchaus weltlich empfunden, selbst bei der 
Wahl kirchlicher Stoffe. Nur angeblich von ihm rührt eine heilige 
Magdalena, in Halbfigur auf dunklem Grunde in der Galerie zu 
Dresden (Nr. 374) her; ebendort eine Kopie seines Bildes Tar- 
quinius und Lukretia in der Academia di San Luca zu Rom: 
Lukretia liegt rücklings niedergeworfen auf ihrem Lager, über sie 
beugt sich Tarquinius mit dem Dolche bewaffnet (Nr. 375); die 
kaiserliche Galerie in Wien hat von ihm: die büssende Magdalena, 
halb nackt, auf der Erde liegend, auf drei Engel schauend, welche 
vor ihr schwebend, Blumen auf sie herabstreuen; den heiligen 
Hieronymus, unbekleidet, in einer Höhle sitzend, im Begriff zu 
schreiben; und den Tod der Kleopatra, der Oberleib derselben nackt, 
am rechten Arm die Schlange, von sechs Dienerinnen umgeben (Nr. 102 
bis 104); im Museum zu Kassel die Halbligur einer Lukretia, 
welche sich den Dolch in die Brust gestossen hat, nur vermutungs- 
weise dem Cagnacci zugeschrieben (Nr. 538); im Museum zu 
Darmstadt eine Kleopatra, sich die Natter an die entblösste Brust 
setzend, und ein kolossaler, aufwärts blickender Moses, in den 
Händen die Gesetzestafeln (Nr. 572 und 573); im Museum zu 
Breslau eine nackte weibliche Gestalt, in eiligem Laufe iiiehend, 
vermutlich der kopierte Teil einer grösseren Komposition (Nr. 111); 
in der Harrachschen Galerie in Wien ein dornengekrönter Christus- 
kopf (Nr. 217), und der Kopf einer Meter dolorosa (Nr. 219). 
Pietro Faccini (1562-1602), anfangs Schüler der Carracci, er- 
richtete später in Bologna eine eigene Akademie, indes ohne 
sonderlichen Erfolg. Angeblich von ihm sind zwei Bilder in der 
Galerie zu Dresden gemalt, die Verlobung der heiligen Katharina, 
und Maria mit dem Kinde und Heiligen (Nr. 820 und 321). Von 
Flaminio Torre, gestorben 1661, Schüler Cavedones und Guido 
Renis, befinden sich ebendort: eine heilige Familie mit dem kleinen 
Johannes, als Kniestück; das Martyrium der heiligen Apollonia; 
und eine Kopie nach Tizians Zinsgroschen (Nr. 376-378); in der 
Galerie zu Augsburg von ihm die Ehebrecherin vor Christus, 
dieser ist von Aposteln und Pharisäern umgeben (Nr. 224). Pictro 
Ricchi, genannt i! Lucclzese (1606-1675), ging aus der Floren- 
tinischen Schule in die des G. Reni über, und liess sich gleich- 
zeitig durch die Venezianer beeinflussen; von ihm hat die Galerie 
in Dresden die Verlobung der heiligen Katharina, mit einem 
geigespielenden Engel vor der mit Palmen geschmückten Gebirgs- 
landschaft (Nr. 379). In der Czerninschen Galerie in Wien von 
ihm der verwundete Tankred (Nr. 56). Pietro Franc. Cittadini, 
genannt il Milcmese (1616-1681), Schüler Guido Renis, ist be- 
sonders Landschafts- und Stilllebenmaler. In der Dresdener
	        
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