VOX!
Schule
Jahrhundert.
BOlOgna-r
147
nahm aber stark dessen Manier an. Von ihm in der Galerie zu
Dresden Joseph und Potiphars Weib (Nr. 382); in der kaiser-
lichen Galerie zu Wien: Maria mit dem Kinde und dem heiligen
Carlo Borromeo, das Kind bereits handelnd dargestellt; Kains
Brudermord, Abel ist zu Boden geworfen und Kain schwingt die
Keule über ihm; Jephta erblickt am Eingange seines Hauses seine
ihm mit zwei Gespielinnen entgegeneilende Tochter, J ephta schreckt
entsetzt zurück; und Tarquinius die Lukretia mit dem Dolche be-
drohend (Nr. 121-124); im Museum zu Kassel, ohne Grund dem
Cantarini zugeschrieben, Joseph und die Frau Potiphars (Nr. 246);
im Museum zu Leipzig von ihm ein Kardinal vor dem Altare
betend, über ihm Engel auf Wolken schwebend (Nr. 33); im
Stadelschen Institut zu Frankfurt a. M. die Madonna mit dem
segnenden Christuskinde, vom heiligen Carlo Borromeo verehrt,
eine Wiederholung derselben Darstellung in der kaiserlichen Galerie
in Wien (Nr. 29); im grossherzoglichen Museum zu Oldenburg
Susanna vor dem Gericht, verfolgt von höhnenden Volkshaufen
(Nr. 74); im Museum zu Hannover ein zweifelhaftes Werk des
Cantarini: der heilige Joseph, das Christuskind in Armen tragend,
in einer Landschaft (Nr. 73); in der Harrachschen Galerie zu
Wien Judith mit ihrer Magd, die in einem Sacke das Haupt des
Holofernes trägt, von musizierenden lsraeliten und tanzenden Jung-
frauen begrüsst (Nr. 375); und David mit dem Haupte Goliaths,
von singenden Jungfrauen umtanzt (Nr. 377); im Ferdinandeum
zu Innsbruck eine Madonna mit dem Kinde, welches drei weisse
Blümchen halt (Nr. 552); in der Galerie zu Stuttgart aus der
Schule des Gantarini die heilige Jungfrau mit dem Kinde (Nr.21).
Elisabetta Sirani zu Bologna (1639-1665) bildete sich nach den
Werken Guido Renis, und es gelang ihr vorzüglich, die Art dieses
Meisters nachzuahmen; die Galerie in Dresden hat von ihr eine
allegorische Halbfigur, sie trägt ein Löwenfell ums Haupt, eine
Keule in der Rechten, einen Eselskinnbacken in der Linken, und
soll wohl die Stärke oder die Tapferkeit vorstellen (Nr. 388); in
der kaiserlichen Galerie in Wien eines der besten Bilder der
Künstlerin Mariha tadelt ihre eitle Schwester, welche vor dem
Putztisch steht (Nr. 436); ein nicht sicheres Bild von ihr, ein
Apostel mit Gaben spendenden Christen, befindet sich im Museum
Zu Kassel (Nr. 539); im Museum zu Stuttgart eine ihr zuge-
Schriebene Kopie nach dem Bildnisse der Beatrice Oenci von
G. Reni (Nr. 28); in der Harrachschen Galerie zu Wien die
Jungfrau Maria, gen Himmel schauend, in der rechten Hand einen
Palmenzweig, als Brustbild (Nr. 225); im Museum zu Leipzig
ein schlafender Amor (Nr. 229). Guido Canlassi, genannt Cagnacci
(1601-1681), gestorben in Wien, bildete sich in der Schule des
10'"