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Italien.
die Madonna mit den beiden heiligen Kindern, die mit einem
Lamme spielen, in einer Gebirgslandschaft (Nr. 134); von ihm eben-
dort: die Madonna mit dem Christuskinde in einer Landschaft
(Nr. 263); der heilige Hieronymus, im Purpurmantel knieend, im
Hintergrunde eine Felsengrotte (Nr. 312); und die Madonna in
rotem Kleide und Kopftuch, das nackte Jesuskind auf dem Schosse
haltend (Nr. 364). Die Sammlung zu Lützschena bewahrt ein
dem Luini zugeschriebenes Brustbild, Christus mit seiner Mutter
(Nr. 131). Von Francesco Melzi, geboren zu Mailand 1491 oder
1492, daselbst 1566 noch am Leben, Schüler und Freund des
Lionardo, hat das Berliner Museum: Pomona unter einer Ulme
sitzend, neben ihr Vertumnus in Gestalt einer alten Frau, im
Hintergrund bergige Landschaft (Nr. 222). Gaudenzio Ferrari,
geboren um 1481 zu Valdeggia, gestorben zu Mailand 15-16 oder
1549, hat die Einwirkungen der verschiedensten Schulen erfahren,
auch die des Lionardo, hat sich aber einen eigenen gewaltigen
Naturalismus bewahrt; er ist oft grossartig im Seelenausdruck, aber
bisweilen unschön und überladen in der Komposition. Die heilige
Familie in der Dresden er Galerie (Nr. 293) wird ihm nur sehr
vermutungsweise zugeschrieben; ebenfalls unsicher ist der Christus,
welcher Petrus den Himmelsschlüssel übergiebt, im Stadtmuseum
zu Königsberg (Nr. 37); in der grossherzoglichen Galerie zu
Oldenburg von ihm eine Madonna unter einem roten Baldachin,
das Ghristuskind haltend, Engel schweben über der Gruppe (Nr. 40);
im Museum zu Breslau ein Lautenspieler, auf dunklem Grunde,
aus der Schule des Gaudenzio (Nr. 116); im Berliner Museum
eine Verkündigung: Gabriel mit der Lilie in der Hand verkündet
der ebenfalls knieenden Maria die himmlische Botschaft, aus der
frühen Zeit des Meisters (Nr. 213); im Museum zu Leipzig in
der Art des Gaudenzio eine Madonna mit dem Kinde (Nr. 263);
und, angeblich aus der Mailänder Schule vom Anfang des 16. Jahr-
hunderts, ebenfalls eine Madonna mit dem Kinde (Nr. 26-1). Von
Delkmdvnte Ferrari von Ohiavasso, thätig zwischen 1511 und 1530,
besitzt die grossherzogliche Galerie in Olden burg die Madonna mit
dem bekleideten Christuskinde, das die gegenübersitzende heilige
Anna lesen lehrt, über der Gruppe schweben musizierende Engel;
das zweifelhaft bezeichnete Bild gehört noch der älteren Art an
(Nr. 41). Marco (F Oggiono (gestorben 1530) unterscheidet sich
von allen Schülern Lionardos durch die eigentümlichen Bewegungen
und die gesuchten Verkürzungen; seine Tafelbilder sind meist schwer
im Kolorit. Die Galerie in Augsburg hat von ihm Maria Magda-
lena, in einer Felsenhöhle stehend (Nr. 287); im Museum zu Bres-
lau eine ihm vermutungsweise zugeschriebene Himmelfahrt Maria,
sie schwebt, von Engeln umgeben, in einer Mandorla zum Himmel