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Italien.
in der Galerie zu Augsburg von Leandro die Vertreibung der
Wechsler aus dem Tempel (Nr. 298); im Museum zu Stuttgart
von ihm das Bildnis des Dogen Antonio Priuli (Nr. 153); im
Museum zu Schwerin das Bildnis des Anatomen Bontius Leo,
vor einem Tische stehend und den rechten Arm eines vor ihm
aufgerichteten Leichnams fassend; die Zuhörer müssen ausserhalb
des Bildes gedacht werden (Nr. 833). Von Antonio Palme, um
1540, Vater und. Lehrer des Jacopo Palma il giovine, besitzt das
llluseum in Stuttgart den aus dem Grabe erstehenden Heiland
(Nr. 42). Jacopo Palme der jüngere, genannt Palme Giavme,
Grossneffe Palma vecchios, geboren zu Venedig 1544, gestorben
1628, bewahrt noch die Überlieferungen der grossen Venezianischen
Schule und verbindet dieselben mit dem Studium llrlichelaugelos;
er ist ein Maler von bedeutendem Talent, wird aber in späteren
Jahren immer mechanischer und leichtfertiger und steht gewisser-
massen am Ausgang der Schule. Die Galerie in Dresden besitzt
von ihm: Marias erster Tempelgang; sie steigt mit der Kerze in
der Rechten die Stufen hinan, hinter ihr stehen die Eltern, zahl-
reiche Zuschauer füllen die Strasse; der heilige Sebastian, in sich
zusarumenbrechend; und die Kreuzigung des heiligen Andreas mit
Kriegsknechten und Zuschauern (Nr. 250_252l); in der kaiserlichen
Galerie zu Wien: Kains Brudermord, rechts vorn ein Stück des
Opfersteins des Abel, im Mittelgrunde das rauchende Fruchtopfer
des Kain; die Tochter der Herodias mit dem Haupte Johannes
des Täufers auf einer Schüssel, links zurück steht ihre Mutter,
das Bild könnte von Zelotti gemalt sein; die Beweinung Christi,
der Leichnam im Schosse der Maria wird von Johannes unterstützt,
ausserdem sind Magdalena, eine klagende Frau, Joseph und Niko-
demus dargestellt; eine zweite Beweinung Christi mit Maria und
vier Engeln; Christus von drei Engeln auf dem Rande des Grabes
gehalten; der Leichnam Christi von Engeln beweint; die unbe-
fleckte Empfängnis, Maria mit der Sternenkrone steht auf dem
Halbmond in einer Glorie von Wolken umgeben, oben erscheint
Gottvater, der das ihm entgegeneilende Jesuskind empfängt, rechts
im Vordergrunde der Evangelist Johannes, in der Rechten die
Feder, links der siebenköpfige Drache, vom niederschwebenden
Erzengel Michael bekämpft; der heilige Johannes und die Engel
der Apokalypse: auf feuerschnaubenden Löwen sprengen die ge-
harnischten Reiter mit dem geschwungenen Schwerte herbei, vor-
aus schweben die Engel, mit der Waffe in der Hand, die vor
ihnen niederstürzenden Menschen tötend, links ganz vorn, auf
der Erde sitzend, der Evangelist Johannes, im Begriff zu schreiben;
eine Allegorie der Wahrheit und Gerechtigkeit: die Wahrheit, eine
nackte weibliche Gestalt hält eine goldene Sonne, einen Palmen-