Italien.
sich zu regen an. Die Madonna von etwa 1300 in der Alten
Pinakothek in München (Nr. 978) zeigt indes noch die Starrheit
der byzantinischen Mosaiken und wirkt im ganzen puppenartig.
Ein kleines Diptychon aus der Schule Cimabues ebendort (Nr. 979
und 980), Maria mit dem Kinds, die Fusswaschung, das Jüngste
Gericht, Christus am Kreuz, die Geisselung Christi und die Stigma-
tisation des heiligen Franziskus "dar-stellend, zeigt nur eine massige
Naturkenntnis, auch mangelt noch ganz das Streben nach natur-
wahrer Darstellung der Lokalität. Eine „Maria mit zwei Engeln" im
Stadtmuseum zu Königsberg wird Cimabue zugeschrieben (Nr. 9).
Eine thronende Madonna, ganze Gestalt von vorn, auf Gold-
grund, in der Dresdener Galerie (Nr. 23) stammt von einem
unbestimmten Toscaner des 13. Jahrhunderts und giebt den Über-
gang vom Byzantinischen zu lebensvolleren Formen. Ein Gemälde
in fünf Abteilungen in der Berliner Galerie (Nr. 1042) stellt im
ltlittelbilde die thronende Maria mit dem bekleideten Kinde dar;
oben links erscheint Christus auf der Leiter zum Kreuze empor-
steigend; unten links wird Christus von seinen Angehörigen vom
Kreuz abgenommen; oben rechts Christus am Kreuze, neben ihm
Johannes und Maria; unten rechts Christus von seinen Angehörigen
betrauert. Das Bild, auf Goldgrund, nach den Vorschriften der
griechischen Kirche gemalt, scheint der Toscanischen Schule vom
Ende des 13. Jahrhunderts anzugehören.
Etwa gleichzeitig mit Cimabue in Florenz trat in Siena
Duccio di Buoninsegna auf, geboren vermutlich zu Siena um 1260,
zuerst nachweisbar 1282, urkundlich zuletzt erwähnt 1320, und
thätig zu Siena. Duccios Technik ist noch die der Byzantiner,
auch halt er sich in den geschichtlichen Kompositionen an die
üblichen Motive, aber ihm ist bereits die Wiedergabe einer hohen
Schönheit des menschlichen Angesichts sowie der Anmut holder
Bewegungen und Stellungen gelungen. Die Galerie in Berlin
besitzt von Duccio einen Teil der Predella zu dem grossen Altar-
werke, welches 1308-1310 für den Hauptaltar des Doms in Siena
entstand (Nr. 1062A). Das Mittelbild zeigt die Geburt Christi in
offener Hütte mit Engeln und Hirten; auf dem linken Flügel er-
scheint der Prophet Jesaias, auf dem rechten der Prophet HßSeklel-
Die Gemälde sind in Tempera auf Goldgrund hergestellt Eine
Madonna mit Heiligen, in Tempera auf gemustertem Goldgrund,
in der Kunsthalle zu Karlsruhe (Nr. 401) steht der Art des
Duccio nahe. Eine Madonna mit dem Kinde im Museum Zu
Schwerin (Nr. 955), ebenfalls in Temperamalerei auf Goldgrund,
wird der Schule Duccios zugewiesen." Im städtischen Museum zu
Köln zeigen die Bilder der Apostel Petrus und Paulus (Nr. 751
und 752) eine grosse Stilahnlichkeit mit der Reihe der Apostel der