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Italien.
überwurf (Nr. 84); im Museum zu Stuttgart das Brustbild eines
Jünglings (Nr. 39); im Städelschen Institut in Frankfurt a. M.
eine thronende Madonna mit dem Kinde zwischen dem heiligen
Antonius und dem heiligen Sebastian (Nr. 44), und eine zweite
thronende Madonna mit dem Kinde, umgeben von den vier latei-
nischen Kirchenvätern (Nr. 45). In der Schackgalerie in München
die Kopie der heiligen Justina von Moretto, ausgeführt von
D. Penther, nach dem Original der kaiserlichen Galerie in Wien
(Nr. 220). Der bedeutendste Schüler Morettos und besonders als
Bildnismaler geschätzt ist Giambattista Moroni, geboren zu Bondo
bei Bergamo, gestorben zu Bergamo 1578; in seinen historischen
Kompositionen ist er weniger glücklich und kann sich nicht mit
den Zeitgenossen in Venedig messen. Von ihm besitzt die kaiser-
liche Galerie in Wien das Bildnis eines Bildhauers: ein junger
Mann in einfachem schwarzen Gewande, stehend, den kleinen
Torso einer männlichen Figur in den Händen haltend, auf grauem
Grunde (Nr. 312); und das Bildnis eines bärtigen Mannes, der
einen Brief in der Hand hält (Nr. 313), eines der schönsten Por-
träts des Meisters. Im Berliner Museum von Moroni das Bildnis
eines jungen Mannes in schwarzseidenem Wams, vor einem grün
bedeckten Tische sitzend und einen Brief haltend (Nr. 167); das
angebliche Selbstbildnis des Meisters in grauem, pelzgefüttertem
Gewande, auf grauem Grunde (Nr. 193); und das Bildnis eines
Gelehrten in schwarzer Kleidung, den Arm auf einen Folianten
lehnend (Nr. l93A); in der Pinakothek zu München ein vor-
treffliches Frauenbildnis, in zwangloser Auffassung (Nr. 1124).
Das Ferdinandeum in Innsbruck besitzt von Moroni das Bildnis
des Musikers Giov. Palestrina (Nr. 503); im Städelschen Institut
zu Frankfurt a. M. das Bildnis eines alten Mannes in schwarzer
mit grauem Pelz verbrannter Schaube (Nr. 46) und das Brustbild
eines Dominikaner-Laienbruders (Nr. 47); in der grossherzoglichen
Galerie zu Oldenburg zwei männliche Brustbilder, Bruchstücke
aus grösseren Bildern (Nr. 92 und 93), und das Bildnis eines
Mannes, als Kniestück, in schwarzseidenem Anzuge, einen Brief
in der Hand (Nr. 94); in der Galerie zu Augsburg das Bildnis
der lsabella von Portugal, Gemahlin Karls V., im schwarzen mit
Hängeärmeln und hochstehendem Halsstück versehenen Damast-
kleide, mit weissem Spitzenkragen, in halber lebensgrosser Figur
(Nr. 274); im Museum zu Stuttgart das Bildnis eines Ordens-
geistlichen (Nr. 125); in der Nostizschen Galerie zu Prag das
Brustbild eines alten Mannes in schwarzer Kleidung (Nr. 188).
In Bergamo ist gleichzeitig mit den vorgenannten Meistern
Giovanni dräßusi, genannt Cariani, thatig. Er ist zwischen 1480
und 1490 geboren und nach 1541 gestorben, Schüler des Palma