Volltext: Malerei (Bd. 4)

Venezianische und Oberitalienische Schule, 16. Jahrh. 99 
Vorhang (Nr. 199 A). Aus der Schule des Pordenone stammt ein 
Bildnis des Kardinals Pietro Bembo im Ferdinandeum zu Inns- 
bruck; mutmasslich von ihm ist eine Maria mit dem Kinde auf 
dem Throne, zu Seiten Johannes Bapt. und der heilige Rochus in 
der Galerie zu Augsburg (Nr. 272); ebendort Johannes der 
Täufer, im Schafpelz, das Lamm im linken Arm, mit der Rechten 
ein hohes Kreuz auf der Schulter tragend (Nr. 283); und in seiner 
Art ein Lautenspieler in schwarzem Rock und braunem Überwurf 
(Nr. 247). Die grossherzogliche Galerie in Mannheim hat von 
Giov. Ant. Pordenone eine heilige Familie (Nr. 94); das Museum 
in Stuttgart Judith mit dem Haupt des Holofernes, Halbfigur 
in Lebensgrösse (Nr. 2); Wiederholungen des Gemäldes in Berlin 
und Wien werden dort dem Padovanino zugeschrieben. Angeblich 
von Giov. Ant. Pordenone rührt die Vermählung der heiligen Katha- 
rina in der Harrachschen Galerie in Wien her. Zwei Kopien nach 
ihm: ein weibliches Porträt, von Wolf, nach dem Original in der 
Akademie in Venedig; und Herodias, von Fr. v. Lenbach, nach 
dem Original im Palazzo Doria in Rom, bewahrt die Schackgalerie 
in München (Nr. 228 und 229). Bernardo Licinio da Pordenone, 
erwähnt zwischen 1524 und 1542, Schüler und Verwandter des 
vorigen, ohne besonderen Adel des Ausdrucks und des Gedankens, 
ist wieder durch die Farbenpracht seiner Bilder ausgezeichnet. 
In der Galerie zu Dresden von ihm ein weibliches Bildnis, Halb- 
figur vor einer Nische (Nr. 200); in der kaiserlichen Galerie in 
Wien das Bildnis des Ottaviano Grimani, im Alter von 24 Jahren, 
Prokurator von San Marco in Venedig (Nr. 263). Giovanni Maria 
Zaffoni, genannt Calderari, geboren zu Pordenone, zwischen 1534 
bis 1564 thätig, ist ein Nachahmer des Giov. Antonio Pordenone; 
vermutlich gehört ihm ein Doppelbildnis im Berliner Museum: 
ein Ballschlager, in der Linken da Schlagholz haltend, stützt die 
Rechte auf die Schulter eines Pagen, der ihm den Gurt nestelt, 
mit Ausblick auf das Stadthaus und die Loggia von Udine (Nr. 158). 
Franzesco Beccaruzzi, geboren zu Conegliano, thätig dort und in 
Treviso in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, malte in der 
Art des Pordenone, ist aber geringer. Die kaiserliche Galerie in 
Wien hat von ihm Johannes den Täufer in einer Steinnische 
Stehend, mit einem Tierfelle bekleidet, und den heiligen Thaddäus, 
wieder in einer Steinnische stehend, in weissem (Unterkleid und 
rotem Mantel (Nr. 56 und 57). Francesco Floreani, zugleich 
Maler und Baumeister, geboren vermutlich zu Udine, gestorben 
daselbst nach 1579, ist ein Schüler des Pellegrino da San Daniele 
und zählt zu den Nachfolgern der Pordenones. Die kaiserliche 
Galerie in Wien hat von ihm Maria mit dem Kinde, von Engeln 
umgeben (Nr. 200); es ist das Mittelstück einer Altartafel. Mar- 
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