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Italien.
Uffizien, kopiert von A. Cassioli; ein Deckengemälde, die Geschichte
darstellend, in der Markusbibliothek zu Venedig, kopiert von A.Wolf;
der Tempelgang der Maria in der Akademie zu Venedig, kopiert
von A.Wolf; die Anbetung der Hirten im Palazzo Pitti zu Florenz,
kopiert von H. v. Marees; das unter dem Namen "Der Marquis
Davalos" bekannte Gemälde im Louvre zu Paris, kopiert von
E. v. Liphart; das berühmte grosse Reiterporträt Karls V. im
Museum zu Madrid, kopiert von Fr. v. Lenbach; ein Kinderporträt
im Museum zu Berlin, kopiert von Fr. v. Lenbach; das Bildnis des
Pietro Aretino im Palazzo Pitti, kopiert von Fr. v. Lenbach; ein
männliches Bildnis im Palazzo Pitti, kopiert von Lenbach; Herodias
mit dem Haupte Johannes des Täufers im Museum zu Madrid,
kopiert von Fr. v. Lenbach; und der junge Tobias vom Engel ge-
führt in der Kirche S. Marciale zu Venedig, kopiert von A. Wolf
(Nr. 248 bis 265). Das Museum in Braunschweig besitzt zwei
alte Kopien nach Tizians Originalen im Louvre zu Paris: ein männ-
liches Bildnis, bekannt unter dem Namen "L'homme au gant" und
ein männliches Bildnis (Nr. 455 und 456): dann von R. Henneberg
eine Kopie nach dem in Venedig verbrannten Originale der "Er-
mordung des heiligen Petrus Martyr" (Nr. 457). Im Museum zu
Breslau eine Kopie von Tizians Maria mit dem Kinde und Hei-
ligen, nach dem Original in der kaiserlichen Galerie in Wien.
Auch das Rudolfmum in Prag besitzt zwei alte Kopien nach
Tizian: Das Bildnis der Eleonore Gonzaga, nach dem Original in
Florenz und das Bildnis des Benedetto Varchi, nach dem Original
in der kaiserlichen Galerie in Wien (Nr. 703 und 704i. In der
Harrachschen Galerie daselbst der heilige Sebastian, von Pfeilen durch-
bohrt, von Tizian (Nr. 330); in der Nostizschen Galerie zu Prag
eine Wiederholung des Tizianschen Bildes „Venus sucht den Adonis
von der Jagd zurückzuhalten" (Nr. 211) und eine Kopie nach
demselben, das Brustbild eines Mannes mit dunklem Haar und
Bart (Nr. 242).
Im Anschluss an die vorgenannten drei grossen Meister der
Blütezeit Venedigs entwickeln sich mehrere gleichzeitige Künstler,
ohne sie jedoch völlig zu erreichen. Rocco Marconi, geboren zu
Treviso, vornehmlich in Venedig um 1505 bis nach 1520 thätig,
Schüler des Gio. Bellini, später von Palme abhängig, in der Farbe
glühend und transparent, ist im Museum zu Berlin durch ein
Bild aus späterer Zeit, die Ehebrecherin vor Christus (Nr. 196),
vertreten: in der Mitte Christus zu einem Pharisäer sprechend,
rechts die jugendliche Ehebrecherin, neben Christus zwei weitere
Pharisäer im orientalischen Kostüm, mehr zurück zwei jugendliche
Männerköpfe und der Maler selbst an einer Säule; er hat den
Gegenstand mehrmals wiederholt, eine dieser Wiederholungen be-