Volltext: Malerei (Bd. 4)

Venezianische 
Schule, 
16. Jahrhundert. 
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Geldsack nebst Gold- und Silbermünzen wahrnimmt (Nr. 1110); 
dann das Bildnis eines jungen Mannes in Schwarz (Nr. 1111); und 
eines der bedeutendsten Bildnisse Tizians, das Karls V., 1548 in 
Augsburg gemalt (Nr. 1112), der Kaiser sitzt, in einen dicken Pelz 
gehüllt, in einem Lehnstuhle und zeigt in unübertrefflicher Weise 
den historischen Charakter der Person; eine Maria, die das nackte 
Kind im Arm, bei Sonnenuntergang vor einem Hause sitzt, gehört" 
dem späteren Alter des Künstlers an (Nr. 1113), zeugt aber noch 
von bedeutender Kraft; die Dornenkrönung, welche der neunzig- 
jährige Meister malte, ist besonders in der Farbengebung meister- 
haft vollendet und wirkt tief tragisch (Nr. 1114); das Bild eines 
venezianischen Nobile in schwarzer Kleidung (Nr. 1115) scheint 
eher dem Tintoretto anzugehören und ist sehr beschädigt; die 
Venus, welche ein junges Mädchen in die bacchischen Geheimnisse 
einweiht (Nr. 1116), hält eine von einem Schleier umhüllte Priapus- 
herme in den Händen, die Bacchantin beugt sich vor ihr nieder, 
Amor lehnt an dem Rücken der Venus, im Hintergrunde ein junger 
Faun und ein hässlicher Satyr, der eine volle Schale mit Früchten 
emporhält; das Bild scheint indes die Kopie eines Tizianischen 
Originals zu sein. Auch die das Christkind verehrende Madonna 
ebendort (Nr. 1117) lässt eher auf Franccsco Vecellio als auf den 
Meister selbst schliessen; das Bildnis eines jungen Mannes in 
schwarzer Kleidung ebendort (Nr. 1118) stammt aus der Schule 
Tizians. Im Museum zu Kassel von Tizian das Bildnis eines 
Edelmannes im Alter von 40 bis 45 Jahren. ganze Figur in Lebens- 
grösse, er ist mit Ausnahme der Arme, die von einem Stahlhemd 
umhüllt sind, ganz in Rot gekleidet, seine Kopfbedeckung ist ein 
Herzogshut, vor einer Bodenerhöhung steht Amor und greift nach 
dem auf dem Boden stehenden Prachthelme des Ritters (Nr. 450); 
die so meisterhaft dargestellte Persönlichkeit ist unbekannt. Eben- 
dort befinden sich einige Kopien nach Tizian: Die Toilette der 
Venus (Nr. 451), nach dem Original der Eremitage in Petersburg, 
etwas verändert; das Bildnis der Lavinia. mit dem Fächer, nach 
dem Original der Dresdener Galerie; das Bildnis einer weiss- 
gekleideten Dame, nach einem nicht nachzuweisenden Original 
(Nr. 452 und 453). Aus der Schule des Tizian stammt ebendort 
die heilige Familie mit einer weiblichen Heiligen und dem Stifter 
in einer Landschaft (Nr. 454), vielleicht von P01id0f0 Lanzani her- 
rührend. Das Bildnis einer jungen vornehmen Dame ebendort 
(Nr. 458), Kniestück in Lebensgrösse, gehört der Venezianischen 
Schule des 16. Jahrhunderts an. Das Bildnis eines Mannes in 
schwarzer Kleidung im Museum zu Darmstadt (Nr. 519) wird 
nicht ohne Zweifel dem Tizian zugewiesen; noch weniger sicher 
wird ihm ebendort eine, schlafende Venus in ganzer Figur und
	        
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