Stil.
Byzantinischer
haften, in konventionellen Wiederholungen hieratischcr Typen
sich gefallenden Kunst bemerkbar werden. Die in Betracht
kommenden Gemälde gehören nur zum Teil einer älteren Zeit an,
einige derselben, namentlich die slawischrgriechischen Ursprungs,
sind vielleicht erst der Renaissanceperiode gleichzeitig. Ein byzan-
tinisches Tafelbild aus der Alten Kapelle in Regensburg, jetzt
im Nationalmuseum in München, soll vom Papst dem heiligen
Heinrich geschenkt sein eine Kopie ist in der Alten Kapelle
erhalten: Maria mit dem Kinde erscheint auf goldenem Grunde,
in langgezogenen Formen und mit geschlitzten Augen; die Farben
sind sehr nachgedunkelt. Ein zweites byzantinisches Tafelbild da-
selbst (10 CX) stammt aus dem Kloster Hohenwart und zeigt
die Gottesmutter mit dem Kinds auf einer Plinthe stehend, vor
ihr drei bärtige Männer im Priestergewande; der Nimbus ist von
get-riebenem, ornamentiertem Goldblech hergestellt. Die übrigen
byzantinischen Tafeln daselbst, eine Madonna und ein Welt-
richter, sind unbekannten Fundorts. Das Lukasbild in Freising,
etwa aus dem 8. Jahrhundert stammend, kam erst 1415 nach
Deutschland. Ein kleineres in Maria-Eck bei Traunstein, ein
anderes in Kirchwald bei Rosenhain sind zu unbekannter Zeit
nach Bayern gebracht worden. Das Germanische Museum in
Nürnberg besitzt ein altbyzantinisches Bild aus dem ll. oder
12. Jahrhundert: Christus, zwischen den stehenden Figuren der
heiligen Jungfrau und Johannes des Täufers sitzend, auf Gold-
grund (Nr. 1), und ein spätbyzantinisches Bild Kaiser Konstantin
und Helene, in ganzen Figuren nach vorn, das in der Mitte
stehende Doppelkreuz haltend; über dem letzteren die Halbfigur
des segnenden Heilands, unbärtig, auf Goldgrund vermut-
lich aus Venedig stammend. In der Galerie zu Dresden befinden
sich: Christus in der Vorhölle, auf Goldgrund, umgeben von den
Erlösten des Alten Bundes, im Begriff, Adam und Eva empor-
zuziehen (Nr. l), nach den Inschriften slawischen Ursprungs; die
Verklärung "Christi, auf Goldgrund, der Heiland auf Tabor iu
doppeltem Nimbus, neben ihm Elias und Moses, am Abhange drei
Jünger (Nr. 2); der heilige Gregor, auf Goldgrund, auf reichem
goldenen Throne sitzend (Nr. 3); und Maria mit dem Kinde,
auf Goldgrund, Maria dem Kinde die Brust bietend (Nr. 4). Eine
Maria mit dem Kinde in der Berliner Galerie (Nr. 1048), auf
Goldgrund, ist wohl von byzantinischen Künstlern in Venedig ge-
malt. Im Museum zu Darmstadt eine Maria, auf den Armen
das bekleidete Christuskind, welches mit der Rechten segnet und
in der Linken die Weltkugel hält (Nr. 512), mit Goldlichtern und
slawonischer Schrift auf dem Goldgrunde. Das Ferdinandellm in
Innsbruck besitzt einige Bilder der byzantinischen Schüler NP- 57