Volltext: Malerei (Bd. 3)

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Zeit. 
Spätgotische 
Meistern. Ein Heinrich Bayer, von 1476 bis 1489 genannt, hat 
den Schnitzaltar der Kirche von Spüren (Kreis Bitterfeld) ge- 
schaffen, dessen Staffel Christus zwischen den zwölf Aposteln vor- 
führt. Die unbedeutende Malerei zeigt den Einfluss Nürnbergs. 
Ein Werk ersten Ranges ist der Domaltar zu M eissen, aber es 
ist zweifelhaft, 0b der Künstler ein Einheimischer war. Auf der 
Hanpttafel erscheint die Anbetung der Könige, auf den beiden 
Flügeln je ein Apostelpaar. Auf dem Mittelbilde sitzt Maria, das 
Kind auf dem Schosse, in dem Vorraum eines verfallenen Palasts; 
nach rückwärts wird ein Stück Landschaft mit blauem Himmel 
sichtbar. Maria ist von hohem Linienreiz, der Faltenwurf des 
Gewandes unterstützt den monumentalen Charakter. In der Kirche 
zu Liebstadt (Amt Pirna) enthält die Altarumrahmung das 
Mittelstück und die zwei Flügelgemälde des früheren Altarwerks. 
Das Mittelbild zeigt die Kreuzabnahme mit dem Ausdrucke tiefer 
Empfindung, die Flügel geben die Kreuztragung und die Auf- 
erstehung Christi. Auf den Aussenseiten der Flügel grau in grau 
die Gefangennahme Christi und die Handwaschung des Pilatus. 
Die Bilder stehen im Zusammenhangs mit der van Eyckschen 
Schule und entstammen der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Im 
abgebrochenen Kreuzgang derDominikanerkirche St. Paul in L e i p z ig 
befanden sich Reste von Wandgemälden aus der ersten Hälfte des 
15. Jahrhunderts, Szenen aus der Legende der heiligen Katharina. 
Die St. NikolaikircheinEhrenfriedersdorf (AmtAnnaberg) besitzt 
ein Altarwerk mit Gemälden der fränkischen Schule, aus der zweiten 
Hälfte des 15. Jahrhunderts, von hohem künstlerischen Wert, 
Die Aussenseiten der inneren Flügel zeigen Christus am Ölberge 
ünd die Gefangennahme, unter diesen in Rundbildern die Figur des 
 Königs David und die Ermordung Eglons durch J ehud. Die 
Innenseiten des äusseren zweiten Flügelpaars zeigen Darstellungen 
des Abendmahls und Christus vor Pilatus, darunter in Rundbildern 
Moses und den Mannaregen und den gefangenen und geschlagenen 
leremias. Die Aussenseiten enthalten den gekreuzigten Apostel 
Bartholomäus. Auf den äusseren Flügeln erscheinen die Gestalten 
der heiligen Bischöfe Wolfgang und Martin. 
 Thüringen. Das Herzogliche Museum in Gotha enthält unter 
Nr. 311 ein Gemälde von Bartholomäus Zeitblom (vergl. Württem- 
berg, Donaukreis), die heilige Katharina darstellend, als Halbiigur 
lauf dunklem Grunde. Der Gesichtsausdruck der Heiligen ist 
leidend. Zwei Gemälde ebendort, Nr. 306 und 307, stammen 
vielleicht aus dem Kloster Georgenthal und sind Gegenstücke aus 
der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Figuren sind in 
Tempera auf Goldgrund gemalt. Nr. 306 zeigt den heiligen Gregorius, 
als Papst vor dem Altar knieend, ihm erscheint Christus auf dem
	        
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