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Zeit.
Spätgotische
zu beiden Seiten des Altars, inschriftlich 1407 gefertigt und der
altkölnisehen Schule nahestehend. Ein Dreisitz an der südlichen
Chorwand des Doms enthält Wandmalereien aus der ersten Hälfte
des 15. Jahrhunderts, welche den leidenden Heiland, zwischen
Maria und Johannes stehend, die Büsten der Kirchenpatrone, das
Schweisstuch der Veronika und die knieenden Stifter zeigen, sowie
zu den Seiten des Wimbergs Maria und den Engel Gabriel auf
rotem Grunde. Im Kreuzgang des Doms befinden sich zwölf
Wandgemälde, vom Ende des 16. Jahrhunderts, die Leidensgeschichte
Christi und das Jüngste Gericht darstellend. In der Gefangen-
nehmung mit etwa 20 lebensgrossen Figuren zeichnet sich der
Kopf Christi durch ergreifenden Ausdruck aus. Die Liebfrauen-
kirche in Frankfurt a. M. hat im Chor zwei kleine Bilder, Anna
bei Zacharias und die Geburt Christi, im Schiff ein grösseres Bild
auf gemustertem Goldgrund, darstellend Maria mit dem Kinde,
welchem Anna einen Apfel reicht, zu den Seiten der heilige
Nikolaus und ein Bischof, unten die kleine Figur des knieenden
Stifters. In der Weissfrauenklosterkirche ebendort befindet sich
an der Ostwand ein Wandgemälde des Jüngsten Gerichts, an der
Südwand ügurenreiche Darstellungen aus dem Leben Jesu, von
1476; ausserdem besitzt die Kirche ein Tafelgemälde, die Kreuzi-
gung Christi, von einem guten oberdeutschen Meister. Die Do-
minikanerkirche in Frankfurt a. M. besass Gemälde von Hans
Holbein d. Ält. in der Kirche und dem Refektorium, jetzt in der
Leonhardskirche und in der städtischen Galerie (vergl. bayrisch
Schwaben). "Das Mittelbild der Predella mit dem Abendmahl in
der Leonhardskirche; vier Flügelbilder der Staffel: Einzug Christi,
Vertreibung der Wechsler, Fusswaschung, Ölberg im städtischen
Museum zu Frankfurt, ebenda auch die Bilder der Rückseite des
Schreins mit dem Stammbaum Christi und dem Stammbaum der
Dominikaner; endlich sieben von den acht Flügelbildern im Städel-
sehen Institut ebendort (Nr. 64-70). Die Wandmalereien in
der Kirche zu Eltville zeigen die je von einem Engel gehaltenen
Wappenschilde der Wahlfürsten über dem Chorbogen, an den
Seiten des Bogens die Gestalten der Apostel Petrus und Paulus,
an der Südwand den heiligen Christophorus mit dem Christuskinde
vor einem besternten Teppich. In der Kirche zu Bierstatt be-
ünden sich acht Gemälde vom Altare, jetzt an der Orgelbühne
angebracht: innen die Geburt Christi, die Anbetung der Könige,
die Beschneidung und der Bethlemitische Kindermord auf Gold-
grund; aussen Christophorus, Sebastian und zwei Darstellungen aus
der Legende des heiligen Nikolaus mit natürlichem Hintergründe.
Die Ausführung ist handwerksmässig. Die Pfarrkirche St. Valentin
zu Kidrich besitzt Gewölbmalereien, welche auf Grund der vor-