Wand-
und Tafelmalerei:
Hessen-Nassau.
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borner Meisters (vergl. Westfalen), die Heiligen Franziskus und
Clara. und die Verlobung der heiligen Katharina darstellend
(Nr. 97- 100). Ein Triptychon in der Sakristei der Pfarrkirche
zu Haldern (Kreis Rees) gehört wohl der älteren westfälischen
Schule an. Auf dem Mittelfelde erscheint eine grosse, figuren-
reiche Kreuzigung mit den Schächern, am Fusse des mittleren
Kreuzes die heiligen Frauen und Johannes. Zur Seite links,
Christus vor Pilatus und die Kreuztragung, rechts Kreuzabnahme
und Höllenfahrt. Auf den Innenseiten der Flügel links die Grab-
legung, Auferstehung u. a., rechts Christus in Gethsemane u. a.
Die Aussenseiten enthalten ebenfalls neutestamentliche Szenen und
haben natürlichen Hintergrund, während die Innenseiten auf Gold-
grund stehen. Das Werk hat grosse Verwandtschaft mit der
Schule von Soest. Im Kölner Museum (Nr. 521) befindet sich
ein Gemälde von Michael Wohlgemutlz (vergl. Mittelfranken), die
sterbende Maria von den Aposteln umgeben, oben zwei Engel die
Seele der Jungfrau gen Himmel tragend.
Hessen-Nassau. Von dem Meister Stephan (vergl. Niederrhein)
zugeschriebenen Altarwerke, aus der St. Lorenzkirche in Köln,
beiinden sich zwei Flügel (Nr. 62 und 63) im Städelschen Institut
zu Frankfurt a. M. und zeigen die Martyrien der zwölf Apostel.
Die Gemälde zeigen ein solches Behagen am Grässlichen, dass
man den Meister des Kölner Dombildes kaum wiedererkennen kann.
In Frankfurt a. M. ist ein Maler Sebald Fyoll seit Ende der
zwanziger Jahre des 15. Jahrhunderts nachgewiesen, er stirbt
zwischen 1462 und 1464. Sein Sohn Konrad ist bis 1496 nach-
weisbar, aber die Bilder auf seinen Namen sind aus späterer Zeit
und könnten höchstens mit dem Sohne des Konrad, mit Hans Fyoll,
in Beziehung gesetzt werden. Im Städelschen Institut zu Frankfurt
befinden sich ein Flügelaltar Nr. 81 und ein Gemälde Nr. 82,
welche dort dem Konrad Fyoll zugeschrieben werden. Der Altar
enthält im Mittelbilde die Kreuzigung Christi, auf den Flügeln
innen die Stifter, aussen ist ein menschlicher Leichnam, auf einer
Bahre ausgestreckt, abgebildet. Das Gemälde zeigt die heilige
Sippe, in der Mitte Maria, Anna und das Jesuskind thronend.
Nr. 74a ebendort von Bernhard Strigel (vergl. Württemberg,
Donaukreis) giebt die heilige Katharina in ganzer Figur. Nr. 93
und 93a ebendort gehören in den Kreis des Meisters vom Tode Mariä
(Vßrgl. Nieclerrhein). Nr. 93 ist ein Flügelaltar, im Mittelstück
die Beweinung Christi, links innen die heilige Veronika mit dem
Schweisstuch, rechts innen Joseph von Arimathia die Dornenkrone
haltend; an den Aussenseiten die Verkündigung grau in grau,
Das Werk stammt aus St. Maria in Lyskirchen in Köln und wurde
1524 gestiftet. Im Dom zu Frankfurt befinden sich Wandgemälde