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Spätgotische Zeit.
Flügel innen die heilige Magareta und Nikolaus, aussen die Kreuz-
tragung. Die Innenbilder stehen auf Goldgrund, die Aussenbilder
zeigen landschaftlichen Hintergrund. Die Sammlung Heller in
Kempen bewahrt eine Madonna auf der Mondsichel in einer
Mandorla auf Goldgrund, kölnisches Tafelbild von 1500 und ein
niederrheinisches Triptychon vom Anfang des 16. Jahrhunderts,
aus der Sammlung Weyer in Köln, mit reichem landschaftlichen
Hintergrunde. In der Mitte die Anbetung der drei Könige, auf
dem rechten Flügel die Beschneidung, auf dem linken die An-
betung der Hirten. Einer der seltenen Baldachinaltare in der
Pfarrkirche zu Weeze (Kreis Geldern) hat auf den Flügeln
beiderseits niederrheinische Gemälde aus dem ersten Jahrzehnt des
16. Jahrhunderts, in handwerksmässiger Ausführung. Die Figuren
im Mittelschrein sind modern. In der Sammlung des Schlosses
Hugenpoet (Kreis Düsseldorf) befindet sich ein niederrheinisches
Triptychon, von etwa 1510, aus der Schule des Meisters vom Tode
der Maria. In der Mitte die Anbetung der Könige, rechts die
Ruhe auf der Flucht, links die Anbetung des Kindes durch die
Hirten. Ein zweites Gemälde, ebendort, ist niederländisch, vom
Anfang des 16. Jahrhunderts und stellt die heilige Sippe dar. In
der katholischen Pfarrkirche zu Remagen zeigen sich Wand-
malereien in drei Nischen des Langchors von 1500: Petrus und
Paulus, die Verkündigung, der heilige Apolljnaris und ein heiliger
Bischof, zu Füssen ein Besessener. In St. Kastor zu Koblenz
befinden sich 16 Bilder an der Südwand des südlichen Querflügels,
früher auf der Rückseite der Chorstühle, von 1500, welche in
Halbfiguren Christus, Maria, die Apostel, die heilige Rizza und den
heiligen Kastor darstellen. Die Liebfrauenkirche in Oberwesel
(Kreis St. Goar) enthält eine Anzahl Gemälde: Ein Altarbild im
Südchor von 1503, in der Mitte Christus zwischen Martha, Maria
und den Aposteln am Tisch sitzend, links der heilige Christoph und
Antonius, rechts Anna selbdritt und der heilige Hieronymus; ein
Altarbild im Südchor, in der Mitte ein Schilf mit Geistlichen, auf
welches vom Lande ein Bischof, Heilige und Märtyrer herab-
schauen, links die heilige Katharina und andere Märtyrer, rechts
der heilige Jodocus und Sebastian, im Sockel Christus und die
zwölf Apostel; an der nördlichen Seitenschiffswand ein Cyklus von
15 Bildern in einem Rahmen, die letzten Tage der Welt dar-
stellend, an den Aussenseiten Sündenfall und Vertreibung aus dem
Paradiese. Die oben genannten Bilder sind von demselben Meister.
und vermutlich rheinisch. Ein Tafelbild der Wand des Nordschilfs
ebendort, früher Antependium, giebt die heilige Sippe wieder, ist
den obigen verwandt, doch nicht von demselben Meister. Das
Museum in Köln enthält vier Tafeln aus der Schule des Lies-