Wand- u.Tafelmale1-ei: Thüringen, Sachsen, Brandenburg etc.
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dem Arm; dasselbe fasst in einen Korb mit Blumen, den ihm die
heilige Dorothee. darreicht, vor Dorothea die heilige Katharina; zur
Rechten neben Maria die heilige Margarete, und vor derselben die
heilige Barbara. Goldgrund. Linker Flügel: Die heilige Elisabeth,
einem Armen ein Gewand überreichend. Rechter Flügel: Die
heilige Agnes mit dem Lamm. Zwei AltarHügel mit Innen- und
Aussenbildern im Berliner Museum (Nr. 1207-1210) stammen
von einem Altar in der vormaligen Dominikanerkirche in Nürn-
berg, den ein Berchtold Deichsler etwa um 1400 gestiftet hatte.
Das linke Aussenbild zeigt Maria mit dem Kinde, das rechte den
heiligen Petrus Martyr, beide auf dunkelblauem Grund mit goldenen
Sternen, welcher aber einer älteren Restauration angehört. Das
linke Innenbild enthält die almosenspendende heilige Elisabeth, das
rechte Johannes den Täufer, beide auf Goldgrund. Zum alten
Hochaltarschrein des Doms zu Brandenburg von etwa 1315 ge-
hören als ehemaliger Verschluss der Staffel zwei im Antiquarium
des Doms befindliche Tafeln mit Malereien auf Goldgrund, welche
die Geschichte des Petrus und Paulus in einer Reihe von Szenen
darstellen. Die Malereien gehören der böhmischen Schule an.
Schlesien. In der Barbarakirche in Breslau befindet sich ein
Temperabild auf Holztafel, das älteste Tafelbild in Schlesien. Eine
Verstorbene mit ihren zwei Töchtern wird von Johannes Evangelist
dem gegeisselten Heiland empfohlen. Das Gemälde, insohriftlich
von 1309, ist im 17. Jahrhundert als Epitaph in einen Rahmen
gefasst. Der Dom zu Breslau bewahrt ein Gemälde, die heilige
Jungfrau mit dem Christkinde, den Donator, den Bischof Prezecis-
laus, ausserdem Engel und Heilige auf dem umlaufenden Rande
darstellend. Die sorgfältig auf Goldgrund gemalte Tafel, etwa
von 1340, zeigt in der Behandlung eine Anlehnung an die Prager
Schule.
Pommern. Die Gewölbmalereien des Doms St. Marien in Kol-
berg sind erhalten und tragen das Gepräge des 14. Jahrhunderts.
Ihre Anordnung entspricht ganz den gleichzeitigen italienischen
Gewölbmalereien. Die Kreuzgurte und breite Streifen daneben
sind mit Ornament versehen. Jedes Dreiecksfeld zerfällt in zwei
viereckige Hauptfelder, denen sich in den Ecken kleine Neben-
felder anschliessen. Das Ganze enthält eine Zusammenstellung
der Begebenheiten des Alten und Neuen Testamentes, in hand-
werklicher Weise aufgefasst. Die Malerei besteht nur in einfacher
Kolorierung. Auf den Schildbogen des nördlichen inneren Seiten-
schiifs sind in neuester Zeit Darstellungen der klugen und thörichten
Jungfrauen u. a. entdeckt.
Mecklenburg. Der Dom in Lübeck enthält am ersten Pfeiler
südlich vor dem Chor ein Triptychon, dessen Mittelbild die