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Früh-
und Hochgotik.
in der Kirche zu Warendorf und drei von dorther stammende
Reste eines Passionscyklus in der Dechanei zu Freckenhorst.
Ein der Kölnischen Schule nahestehendes Werk ist der Rest eines
zwischen 1410-1422 gestifteten Altaraufsatzes, jetzt in der Kirche
zu Frondenberg. Es sind zwei Tafeln, von welchen jede vier
Darstellungen aus dem Leben der Maria. enthält. Die Gemälde
am Antependium des Hauptaltars der Wiesenkirche zu Soest
gleichen in der Anordnung noch denen der Walburgiskirehe; auch
hier erscheint in der Mitte Christus auf dem Regenbogen, von den
Evangelistenzeichen umgeben, auch hier nehmen vier Heilige, durch
Säulen getrennt, jede Seite ein; aber die Architektur ist gotisch,
und die Figuren zeigen den altkölnischen Stil. Die Bilder sind
in Tempera auf Goldgrund gemalt und dürften aus der ersten
Hälfte des 14. Jahrhunderts stammen. Der südliche Flügelaltar
der Wiesenkirche stammt von 1376 und enthält in der Mitte eine
figurenreiche Kreuzigung, umrahmt von einer rosenrot gemalten
Architektur. Die Figuren zeigen den altkölnischen Typus. Die
Innenseiten der Flügel enthalten die Anbetung der drei Könige
und den Tod der Maria. Die Aussenseiten schmücken vier Heilige,
durch Säulen getrennt. Ein drittes Malwerk derselben Kirche ist
der Untersatz des Altars im nördlichen Nebenchor, dessen Mittel-
stück einer späteren Zeit angehört. Auf rotem goldgestirntem
Grunde sehen wir drei kleine Darstellungen: eine Anbetung der
Könige, Christus als Gärtner der heiligen Magdalena erseheinend und
Thomas, der die Finger an die Wundmale des Herrn legt. Feiner
empfunden, als die vorigen, sind zwei Bilder aus der Walburgis-
kirche zu Soest. jetzt im Provinzialmuseum in Münster. Das eine
stellt in der Mitte die Krönung Maria dar, rechts die heilige Wal-
burgis und links Augustinus. Unten sieht man zwei kleine,
musizierende Engel und die knieende Stifterin. Etwas später
scheint das andere Bild zu sein, welches auf zwei Tafeln die heilige
Ottilia. und die heilige Dorothea enthält. Die Figuren stehen auf
einem blumenreichen Rasen, in rot gemalten Architekturen auf
Goldgrund. Die Kirche in Cappenberg (Kreis Lüdinghausen)
besitzt Reste gotischer Gewölbmalereien: in der Vierung die Dar-
stellung eines Jüngsten Gerichts und Ornamente in einem Joch
des südlichen Seitenschiffs. Ein Flügelaltar derselben Kirche ent-
hält vorzüglich erhaltene Tafelbilder: 1. Ecce homo; 2. oben die
Krönung der heiligen Jungfrau, unten der Tod derselben; 3. die Ge-
burt Ohristi; 4. die Beweinung; sämtlich mit durchgebildetem
landschaftlichen Hintergrunde oder Innerem, in noch romani-
sierenden Formen; 5. die Kreuzigung mit den Schachern, den
heiligen Frauen, Kriegern und Volk, unten die Stifter. In der
Doininikanerkirche zu Dortmund befinden sich zwei Tafelgemälde