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Realismus u. Kolorismus in der 2.
Hälfte des 19. Jahrh.
H. Gudes, 1880 unternahm er gemeinsam mit Bracht und A. v.
Meckel eine grosse Reise nach Syrien und der Sinaihalbinsel. Von
1883-89 leitete er das Meisteratelier am schlesischen Museum in
Breslau. Das Museum ebendort hat von ihm eine Landschaft
in Ahendstimmung, von 1886 (Nr. 844), die Nationalgalerie in
Berlin "Wadi-Feiran", Stätte des alten Paran auf der Sinaihalb-
insel, vorn der Palmenhain mit einer lagernden Karawane, von
1884 (Nr. 569). Von Karl Böhme, geboren 1866, Schüler von
Schönleber und in Karlsruhe thiitig, besitzt die Kunsthalle eben-
dort „Strand von Capri" mit dem Blick auf die beiden Faraglioni
(Nr. 868). Fritz Rabendirzg, geboren 1862, ist Schüler von Beisch
und Schönleber an der Karlsruher Kunstschule, lebt in München.
Von ihm eine Landschaftsstudie "Spätsommer" in der Dresdener
Galerie (Nr. 2376 A). Carlos Grethe, geboren 1864 zu Montevideo,
ist Schüler der Karlsruher Kunstschule und hat sich in Paris und
auf Reisen weitergebildet. Er wirkt seit 1894 an der Kunst-
akademie in Karlsruhe als Professor. Ein Bild von ihm "Der
Hiegende Fisch", von einem jungen Triton verfolgt, befindet sich
in der Dresdener Galerie (Nr. 2376 B). Hermann Krabbes, geb."
1840, Schüler von Karl Werner in Leipzig, von A. Zimmermann
in Wien, seit 1874 Professor für Aquarellmalerei am Polytechnikum
in Karlsruhe, malt hauptsächlich Architekturen. Das Museum
in Leipzig hat von ihm in Aquarell "Garten der Villa d'Este
in Tivoli" und "Inneres von San Marco in Venedig" (Nr. 60
und 71).
Otto Faber du Faure, geboren 1827 zu Ludwigsburg, hat sich
mit Erfolg der Schlachtenmalerei gewidmet. Das Museum in
Stuttgart besitzt von ihm „Kampf am Park von Coeully" und
"Angriff der Württemberger zur Wiedereinnahme von Champigny"
(Nr. 753 und 770). Von Robert Haag, geboren 1857 zu Stuttgart,
befindet sich ein Bild "Die Preussen bei Möckern" im Museum
ebendort (Nr. 792). Leopold Bade, geboren 1831, ist ein Schüler
Steinles und half demselben an den Fresken im Kölner Museum.
Bode hat Illustrationen zu Schillers Glocke, zu ScheiTels Ekkehard,
zu Shakespeares Wintermärchen im romantischen Geiste geliefert,
ebenso einen Aquarellencyklus zu de 1a Motte-Fouques Undine.
In der Schackgalerie in München befinden sich von ihm "Eine
Mutter mit ihrem Kinds", nach einer Erzählung von Clemens
Brentano, die "Alpenbraut", nach einer Schweizer Sage, von 1864,
die Sage von Pipin und Bertha oder von der Geburt Karls des
Grossen, ein Mittelbild mit zwei Seitenbildern (Nr. 9-11). Vilctor
Müller aus Frankfurt a. M. (1829-1871) bildete sich in Paris im
Atelier Goutures, studierte aber daneben Delacroix und Courbet
11m1 kehrte 1858 nach Frankfurt zurück, 1865 siedelte er nach