446
Realismus u. Kolorismus in der z.
Hälfte des 19. Jahrh.
unter Pauwels, später in Berlin bei Gussow und auf einer Reise
nach Italien, ist Historien- und Genremaler. Das Museum in
Leipzig hat von ihm einen Mädchenkopf "Juanita", von 1877
(Nr. 650).
Zu den Landschaftsmalern der Berliner Schule, welche die
landschaftlichen Schönheiten ihrer Heimat zum Motiv wählten,
gehört auch Karl Schewes, geboren 1833 zu Königsberg, auf der
Akademie daselbst gebildet und weiter durch eine Studienreise
nach dem Rhein, der Schweiz und Oberitalien. Nach einem Auf-
enthalte in Danzig, wo er eine grosse Landschaft für den Artus-
hof malte, siedelte er 1867 nach Berlin über. Im Museum zu
Breslau von ihm "Regentag an der Havel", bei einförmigem
trüben Regenhimmel (Nr. 677); in der Nationalgalerie zu Berlin
"Überschwemmung in Ostpreussen", gemalt 1876 (Nr. 422); im
Stadtmuseum zu Königsberg "Einsame Hütten im Moorlande",
Landschaft im Charakter Ostpreussens, von 1878 (Nr. 290). Bennezvitz
v. Loefen, geb. 1826 in Thorn, gest. 1895, ein Schüler von W. Schirmer
in Berlin und A. Zimmermann in München, malte anfangs Gebirgs-
laudschafteu nach Motiven aus Schottland, Tirol und Oberitalien,
wandte sich aber dann mit Erfolg der märkischen Landschaft zu.
Wilhelm Kühling (1823-1886) ist an der Berliner Akademie ge-
bildet und machte Studienreisen nach der Schweiz, nach Frankreich
und Italien. Anfangs Porträtmaler, widmete er sich erst später
der Landschaft und eignete sich hierin die Technik der franzö-
sischen Realisten an. Im Museum zu Köln von ihm „Auf einem
Acker", mit Ochsen und Pferden piiügende Bauern (Nr. 986 c); in
der Berliner Nationalgalerie eine "Viehweide", Gruppen von
Kühen auf einer Wiese, von 1874 (Nr. 195). Eduard Pape, in
Berlin geboren, gehört noch zu den Vertretern der von W. Schirmer
begründeten poetisch-romantischen Richtung. Er bildete sich an-
fangs bei Gerst zum Dekorationsmaler, ging aber später zur
Staffelmalerei über. Im römischen und griechischen Saale des
Neuen Museums in Berlin hat Pape eine Anzahl Wandbilder
dargestellt, meist Architekturen inVerbindung mit der Landschaft.
Die Nationalgalerie in Berlin hat von ihm "Rheinfall zu Schal?-
hausen", von 1866, und den „Erlgletscher auf Handeck", von 1850
(Nr. 238 und 239). Hermann Eschlce, geboren 1823 zu Berlin, ein
Schüler von W. Krause, dann in Paris bei E. Lepoittevin gebildet,
hat sich zum vortreiflichen Marine- und Laudschaftsmaler aus-
gebildet. Er hat auf zahlreichen Reisen die Küsten von Deutsch-
land, England, Frankreich und Belgien studiert und fesselt in
seinen Bildern durch Leuchtkraft und Tiefe des Kolorits und
stimmungsvolle Beleuchtung. Er ist als Professor in Berlin thätig.
Im Museum zu Schwerin von ihm "Die Eremitage auf der Insel