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Jahrh.
Hälfte des 19.
Realismus u. Kolorismus in der 2.
begann, die er 1860 in Antwerpen fortsetzte. Er liess sich 1876
in München nieder. Im Museum zu Köln von ihm "Schnadahupferl",
ländliche Schenke mit jungen Bauern (Nr. 995b). Von O. Brause-
wctter, geboren 1835, besitzt das Stadtmuseum in Königsberg
eine Edeldame, das Grabmonument ihres verstorbenen Gemahls
betrachtend (Nr. 276). Adalbert Begas (1836-1888), ein Sohn
von Karl Begas, hat sich bei Böcklin in Weimar zum Maler aus-
gebildet und hat hauptsächlich eine Galerie weiblicher Figuren ge-
malt, welche einen allegorischen Begriii" in genrehafter Auffassung
darstellen. Besonders bekannt geworden ist „Das Volkslied". Von
ihm in der Nationalgalerie in Berlin "Mutter und Kind", eine
junge Mutter mit ihrem Kinde in einer Abendlandschaft, von 1864
(Nr. 19). Von Julias Ehrentraut, geboren 1841, hat das Museum
in Stuttgart eine "Musikalische Unterhaltung" (Nr. 683). Von
Georg Hom, geboren 1838, Schüler von Jakob Becker, in Berlin
lebend, besitzt das Städelsche Institut in Frankfurt a. M. ein
männliches Bildnis (Nr. 458a). .M. A. Pictrowslci (1815-1875),
früher Lehrer an der Kunstakademie in Königsberg, ist im
Stadtmuseum daselbst durch ein Genrebild "Ein Wörtchen", von
1873, und „Der Fürst der Thoren", von 1882 (Nr. 282 und 294),
vertreten. Hermann Bayer, geboren 1829, ein Schüler Steffecks,
siedelte 1862 nach Breslau über. Er unternahm wiederholte
Studienreisen nach Tirol und Italien. Das Museum in Breslau
enthält von ihm „ln Gedanken", ein Mädchen in römischer Tracht
mit dem Spinnrocken, von 1877, und „Zigeunerlager" (Nr. 714
und 816). Von J. S. Otto hat die Berliner Nationalgalerie ein
Bildnis des Bildhauers A. Kies, von 1875 (Nr. 391). R. v. Deutsch
ist in derselben Galerie durch eine "Entführung der Helene."
(Nr. 450) vertreten, Paris ist am Gestade des Meeres angelangt
und hebt Helena in den Kahn. Ludwig Passini, geboren 1832 zu
Wien, erhielt seine erste Ausbildung auf der Akademie in Wien
bei Führich, Kupelwieser u. a. und lernte später in Venedig den
Aquarelliten Karl Werner kennen, mit dem er Reisen durch Dal-
matien und Italien unternahm und sich ganz der Aquarellmalerei
widmete. Passini lebte einige Jahre in Berlin, dann in Rom und
Venedig, um zeitweilig wieder nach Berlin zurückzukehren. Die
Berliner Nationalgaleriehat von ihm ein Aquarell "Chorherren
in der Kirche", von 1870 (Nr. 74); das Museum in Breslau "Neu-
gierige", eine vielköpiige Menschenmenge auf einer venezianischen
Brücke, von 1885 (Nr. 829).
Friedrich Geselschap, geboren 1835 zu Wesel, gestorben 1898
in Rom, war ein Schüler der Dresdener Akademie, dann Mintrops
in Düsseldorf. Er ging 1866 nach Italien und studierte vornehm-
lich die Wandmalereien der grossen Meister, wie Michelangelo