Händler,
v. Werner,
Heyden,
Ewald.
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religiöse Malereien zeichnen sich durch ein leuchtendes vKolorit
und sorgfältige Durchbildung der Formen aus. August von Heyden,
geboren 1827, gestorben 1897 in Berlin, ging erst 1859 vom Berg-
fnch zur Malerei über, studierte in Berlin bei Holbein und Steffeck,
dann in Paris bei Gleyre und Couture. Ein Altarbild für die
Kirche zu Dudweiler „Die heilige Barbara. einem im Schacht
verunglückten Bergmann die Sterbesakramente bringend" zeigt
schon die poetische Stimmung, der Heyden in allen seinen
Schöpfungen getreu blieb. 1868 entstand der Vorhang für das
Berliner Opernhaus, Arion auf dem Delphin, von vorzüglich
festlich-heiterem Ausdruck. An dekorativen Bildern hat Heyden
mehrere im Keller und der Turmhalle des Berliner Rathauses, im
Moltk ezimmer des Generalstabsgebäudes, im Admiralsgartenbade u. a.
geschaffen. In der Kuppel der Berliner Nationalgalerie führte er
Wandmalereien von geistvoller Komposition aus, in Breslau Wand-
malereien im Festsaale des Kornsohen Hauses, im Schwurgerichts-
saale zu Posen zwei grosse Wandgemälde, Verleihung des Magde-
burger Stadtrechte und Verkündigung des preussischen Landrechts,
ebenda in vier kleineren Gemälden die Weisheit, Gerechtigkeit,
Massigung und Tapferkeit. Das Germanische Museum in Nürn-
berg hat von ihm "Luther und Frundsberg auf dem Reichstags
in Worms" (Nr. 436); in der Kunsthalle zu Karlsruhe "Wittichs
Rettung durch YVachhilde" (Nr. 796); in der Berliner National-
galerie "Festmorgen", eine junge Frau in deutscher Tracht des
16. Jahrhunderts, beschäftigt, einen Altan mit Blumengewinden zu
schmücken, in feiner Morgenstimmung (Nr. 130); im Museum zu
Breslau "Treue Kameraden", ein im Stollen verungliickter Berg-
mann wird von seinen Kameraden gerettet, von 1889 (Nr. 868).
Ernst Ewalcl, geboren 1836, Schüler Steffecks, ging 1856 nach
Paris zu Couture und unternahm 1863- eine Reise nach Italien
zum Studium der italienischen Wandmalereien. Nach seiner Rück-
kehr malte er Wandbilder in der Bibliothek des Rathauses zu
Berlin und in der Querhalle des ersten Stockwerke der National-
galerie Wand- und Deckengemälde aus der Nibelungensage. Seit
1874 ist Ewald Direktor der Unterrichtsanstalt am Kunstgewerbe-
museum zu Berlin. Jean Lulväs, geboren 1835, gestorben 1889,
trat 1862 in das Atelier Steffecks und kehrte nach einem Aufent-
halte in Russland 1864 nach Berlin zurück. Er malte dann Ver-
schiedenes im Ballsaale des Bankiers Krause in Berlin in Wachs-
farben. Seine Genrebilder, oft humoristischen Inhalts, sind meist
mit französischen Kostümüguren ausgestattet. Im Stadtmuseum zu
Königsberg von ihm "Petit-Lever", von 1889 (Nr. 303). Fritz
Werner, geboren 1828, ist ein Schüler Menzels und empfing in
Paris bei Meissonier seine fernere Ausbildung. Den feinen Genre-