Hoff,
Geertz,
Bosch,
Bokelmann u. a.
Erdmann,
425
spiel", die Figuren in Rokokotracht, von 1863 (Nr. 79); im städtischen
Museum zu Köln "Künstler am Hofe", ein Fürst in einem Rokoko-
saale, umgeben von Hofleuten, der mit einer Sängerin spricht
(Nr. 994a). Karl Seltn der Jüngere, geboren 1845, Schüler seines
Vaters W. Sohn in Düsseldorf, malte anfangs Porträts, hat sich
aber später dem Gesellschaftstück aus dem 16, und 17, Jahrhundert
zugewendet, das er mit bedeutender koloristischer Fertigkeit be-
handelt. Willzclm Salm, geboren 1830, Schüler seines Oheims Karl
Sohn, ist in Düsseldorf als Genremaler thätig; seine Bilder zeichnen
sich durch die reizvolle Lebendigkeit der Charakteristik und durch
Frische und Feinheit der malerischen Behandlung aus. Das Stadt-
museum zu Königsberg hat von ihm eine "Zigeunerin", von
1858 (Nr. 255); die Kunsthalle zu Karlsruhe „Die Gewissens-
frage" (Nr. 577), die Kunsthalle zu Hamburg „Ver1assene Liebe"
(Nr. 661), das Museum in Leipzig "Die Konsultation", eine-Szene
bei einem Rechtsgelehrten im Kostüm des 17. Jahrhunderts, von
1866, und ein "Zigeunermadchen mit ihrem Hunde" (Nr. 231
und 448); in der Galerie zu Dresden das Brustbild eines Kriegers
aus dem 17. Jahrhundert, von 1869 (Nr. 2313 A). Gregor von
Bochmamz, 1850 in Esthland geboren, bildete sich auf der Düssel-
dorfer Akademie, folgt aber in seiner Naturauffassung den franzö-
sischen und belgischen Naturalisten. Die Galerie in Dresden
besitzt von ihm "Rast am Krugs", ein esthländisches Bauernwirts-
haus, vor dem Wagen halten, von 1893 (Nr. 2319 B). Louis Kolitz,
geboren 1845, als Landschaftsmaler bei Oswald Achenbach gebildet,
hat später in seinen Bildern der Staffage eine grössere Bedeutung
gegeben und hat sich besonders in der Darstellung kriegerischer
Episoden aus den Kämpfen von 1866 und l870j7l hervorgethan.
Die Berliner Nationalgalerie hat von ihm „Szene aus dem Gefecht
bei Vendöme", bei Sonnenuntergang dargestellt, eine Skizze „Aus
den Kämpfen um Metz" und das Bildnis des Generals der Infanterie
Grafen von Werder (Nr. 479, 479a und 504).
Eine bedeutende Vertiefung nach der stoffliehen Seite erhält
die Düsseldorfer Genremalerei durch Christian Ludwig Bokelmann
(1844-1894). Er war seit 1868 Schüler der Düsseldorfer Akademie,
insbesondere W. Sohns, seit 1873 selbständig in Düsseldorf, später
Professor an der Karlsruher Kunstschule, dann an der Berliner
Akademie. Mit seinen ersten Genrebildern hielt sich Bokelmann
noch in den älteren Bahnen, aber sein Bild „Im Leihhause", von
1875, in der Stuttgarter Galerie (Nr. 725), zeigt eine höchst
charakteristische Szene aus dem städtischen Volksleben. Die
Galerie in Dresden hat von ihm den "Abschied der Auswanderer",
von 1882, ein iigurenreiches Bild in heller, kühler Morgenstimmung
(Nr, 2318), "Die Testamentseröffnung", von 1879, in der Berliner