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Realismus u.
Kolorismus in der z. Hälfte des 19.]ahrh.
lebt in Stuttgart, ist ein Schüler der Stuttgarter Kunstschule unter
Neher und an der Münchener Akademie weiter entwickelt. Die
Galerie in Dresden hat von ihm „Im Morgenrot", preussische
Dragoner aus der Zeit der Befreiungskriege auf Vorposten stehend,
von 1891 (Nr. 2348 A). Von F. Max Bredt, geboren 1861 zu
Leipzig, beündet sich ein Bild „Öffentlicher Schreiber in Algier"
im Museum zu Stuttgart (Nr. 800). Von Flranz Simm in München
hat die Berliner Nationalgalerie ein "Duett", ein junges Mädchen
und ein junger Mann am Klavier singend (Nr. 633); in derselben
Galerie von Reue Reinvlcke in München "Wartesaal erster und
zweiter Klasse des Zentralbahnhofs in München" (Nr. 677). August
Wolf, geboren 1842, ist in der Schackgalerie in München durch
"Ein Festmahl auf der Insel Murano bei Venedig", von 1880, und
durch "Ein Liebespaar in einem Garten zu Venedig" vertreten
(Nr. 181 und 182).
Michael Munkdcsy, geboren 1846 zu Munkacz in Ungarn, war
eine Zeitlang Schüler der Wiener Akademie, ging aber bald nach
München zu Franz Adam und vollendete seine Ausbildung in
Düsseldorf im Anschluss an Knaus und Vautier. Seit 1872 wohnt
er in Paris. In der Neuen Pinakothek in München befindet sich
von ihm „Besuch bei der Wöchnerin" (Nr. 655); in der National-
galerie in Budapest "Abschied Petötis", eine Jugendarbeit (Saal I,
Nr. 20), "Rekrutierung im Jahre 1848" (Saal II, Nr. 43), "Eine
slowakische Familie vor dem Hause" und "Ein slowakisches
Mädchen mit einem Kruge auf dem Kopfe" (Saal IV, Nr. 56 und
57), Jugendarbeiten, "Üngewitter auf der Heide mit einer Gruppe
von Landleuten" (Saal II, Nr. 59); in der städtischen Galerie zu
Mannheim der Studienkopf eines jungen Mannes (Nr. 43); in der
Galerie in Dresden "Christus am Kreuze mit den Seinen"
(Nr. 2367 A). Von V. Broäik besitzt die Berliner Nationalgalerie
"Die Gesandtschaft König Ladislaws von Ungarn und Böhmen bei
der Brautwerbung am Hofe Karls VII. von Frankreich", gemalt
1878 in Paris (Nr. 482). Jean Matejko (gestorben 1894) ist in der
Galerie zu Budapest durch die "Schlacht bei Varna" vertreten
(Nr. 3, Saal V).
Zur Düsseldorfer Schule steht Arnold Böcklzn, geboren 1827
zu Basel, insofern in Beziehung, als er bei Schirmer in Düsseldorf
seine Studien begann. Er ging aber alsdann nach Brüssel Jlnd
Paris und 1850 nach Rom, schliesslich liess er sich in Basel
nieder. Böcklin personiüziert das Naturleben in einer eigenen
Gestaltenwelt, ähnlich wie bei den Griechen, aber in freier Erfindung.
In seiner früheren Thätigkeit wiegt die klassizistische Landschaft
vor, die bei ihm zum vollen Ausdruck einer poetischen Stimmung
wird, welche sich noch durch eine kühne und glänzende Farben-