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Realismus u.
Kolorismus in der z. Hälfte des 19. jahrh.
sich seit 1857 in München zum Landschaftsmaler. Erst seit 1865
widmete er sich anfangs in Düsseldorf, dann in Paris bei Troyon
der Tiermalerei. Seine Schafherden sind gewöhnlich vor" einem
Gewitter iiüchtend oder bei Sonnenuntergang heimkehrend dar-
gestellt. Die Landschaften Malis zeigen meist den Charakter der
bayrischen und schwäbischen Gebirgsgegenden und sind mit Rind-
vieh staffiert. Die Neue Pinakothek in München hat von ihm
zwei Landschaften "Motiv aus Verona" und "Bayrische Hoch-
alpe" (Nr. 228 und 229); im Museum zu Breslau "Kühe am
See", von 1879 (Nr. 899). Johann lVfalil, der ältere Bruder des
vorigen (1828-1865), lebte in München und war Landschafts-
maler. Das Museum in Stuttgart hat von ihm eine Gebirgs-
landschaft aus Oberitalien (Nr. 747), die Kunsthalle in Hamburg
"Zigeuner im Hohlwege" (Nr. 647 a). Anton Brailh, geboren 1836
zu Biberach, hat sich anfangs auf der Stuttgarter Kunstschule,
dann auf der Münchener Akademie gebildet. Seine Bilder er-
innern durch glänzenden Vortrag an Troyon und stellen meist
Tiere in etwas grösserem Massstabe dar. Im Museum zu Stutt-
gart von ihm "Heimkehrende Schafe" und "Kühe und andere
Tiere vor einem vom Unwetter zertrümmerten Steg" (Nr. 674
und 769); im städtischen Museum zu Köln „Vier Kühe, ein Kalb
und andere Tiere" (Nr. 994f); in der Kunsthalle zu Hamburg
eine Trift Ochsen in flacher Landschaft, von 1869 (Nr. 284); in
der Nationalgalerie in Berlin "Lustiger Morgen", ein Trupp
Kälber den Wiesenhang herabtrabend, von 1866 (Nr. 549). Karl
Jutz, geboren 1838, hat sich in München im Anschluss an Gebler,
Mali, Braith gebildet, malt aber ausschliesslich Hühnervolk. Seit
1867 ist er in Düsseldorf ansässig. Im Stadtmuseum zu Königs-
berg von ihm "Enten am Bach" (Nr. 308); im Museum zu Breslau
"Hühner und Enten" (Nr. 894). Heinrich Zügel, geboren 1850 zu
Murrhardt, ein Zögling der Stuttgarter Kunstschule, später in
München auf eigene Hand weiter gebildet, ist Tiermaler. Die
Berliner Nationalgalerie hat von ihm "Schafe im Erlenhain", von
1875 (Nr. 421), das Rudoliinum in Prag "Herbstsonne", Ochsen-
züge am Rande eines Ackerfeldes stehend, von 1888 (Nr. 474), die
Neue Pinakothek in München eine Schafherde (Nr. 197), das
Museum in Stuttgart ein Gespann piiügender Stiere in herbst-
licher Landschaft (Nr. 662), das Museum in Breslau „Frühlings-
sonne", eine Schafherde auf einer Wiese, von 1888 (Nr. 837), das
Museum in Leipzig eine Schaf herde im Walde, von 1872 (Nr. 614),
die Galerie in Dresden "Ausgewiesen", fremde Schafe durch den
Hund von der Herde fortgewiesen, von 1894 (Nr. 2348O). Guido
von Majfei, geboren 1838, widmete sich erst seit 1865 bei Piloty
und O. Gabler der Malerei und malt meist J agdstücke in stimmungs-