Volltext: Malerei (Bd. 3)

wopfner, 
Grützner, Raupp, 
Leibl 
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Meister eine äusserst feine Pinselführung an. Von 1869 bis zum 
Ausbruche des Krieges hielt sich Leibl in Paris auf und malte 
nach seiner Rückkehr kleine Kabinettstücke nach Art der Holländer 
und Genrebilder aus dem Bauernleben. Das Bildnis seines Vaters 
im städtischen Museum zu Köln (Nr. 996), von 1866, zeigt noch 
den Anschluss an die Art des van Dyck. Berühmt wegen ihrer 
naturalistischen Wiedergabe sind Leibls Darstellungen Dachauer 
Bäuerinnen. Die Neue Pinakothek in München besitzt von ihm 
z-wei Bilder: „In der Bauernstube" und "In der Kleinstadt" (Nr. 569 
und 569a); in der Galerie zu Dresden von ihm ein weiblicher 
Studienkopf von 1879 (Nr. 2342). Max Adamo, geboren 1837, 
hatte sich anfangs auf der Münchener Akademie unter Anschütz, 
Ph. Foltz und W. Kanlbach gebildet, trat aber dann in das Atelier 
Pilotys und wandte sich dem historischen Genre zu, das er mit Glück 
Verfolgte. Er malte mehrere Waudbilder im Bayrischen National- 
museum in München: die Blütezeit des alten Nürnbergs um 1500, 
die Gründung der Universität in Heidelberg und den Regens- 
burger Donauhandel im Mittelalter. Von seinen Staffeleibildern 
besitzt die Nationalgalerie in Berlin den "Sturz Robespierres im 
Nationalkonvent", gemalt 1870 (Nr. 510). Ludzvig von Langen- 
mantel, geboren 1854, kam 1874 in die Schule Pilotys und 
malte historische Genreszenen, wie die Verhaftung Lavoisiers 
unter der Pariser Schreckensherrschaft, jetzt in der städtischen 
Galerie in Münster. Alexander lkiezeaz-Mayer, geboren 1839 zu 
Raab in Ungarn, hat sich auf den Akademien von Wienyund 
München gebildet und besuchte seit 1862 das Atelier Pilotys. Er 
wandte sich ebenfalls dem historischen Genre zu, zeichnete aber 
auch Illustrationen zu deutschen Dichtern und machte sich als 
Pofträtmalef bekannt. Er war eine Zeitlang in Wien thätig, 
kehrte indes 1872 nach München zurück und schuf eine Reihe von 
Gemälden nach klassischen Dichtern. Später war Liezen-Mayer 
wieder als Illustrator für Dichterwerke thätig. Das städtische 
Museum in Köln hat von ihm "Elisabeth, Königin von England, 
das Todesurteil der Maria Stuart unterschreibend" (Nr. 995 d), 
ein Bild von ausgezeichneter Behandlung des Stofflichen; im 
Nationalmuseum zu Bud ap est "Die heilige Elisabeth von Thüringen 
eine arme Frau und deren Kind mit ihrem Mantel umhüllend" 
(Saal II, Nr. 4). Alexander Wagner, geboren 1838 in Ungarn, ist 
ein Schüler Pilotys und wirkt seit 1866 als Lehrer an der Akademie 
in München. Von ihm rühren eine Anzahl Wandgemälde her: 
im Bayrischen Nationalmuseum zu München "Gustav Adolfs 
Einzug in Aschaffenburg" und die "Vermählung Ottos von Bayern". 
An Staffeleibildern: im Redoutengebäude zu Budapest das "Gast- 
mahl des Attila" und "Matthias Corvinus als Sieger im Turnier"; im
	        
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