Ramboux,
Osterwald,
Ed. Friedrich,
Brandes
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und ein "Schneehuhn" (Nr. 641). Karl Markö (1790-1860), ge-
boren in Ungarn, gestorben in Italien, trat 1818 in die Wiener
Akademie und liess sich 13 Jahre später in Rom nieder, wo er
Landschaften idealen Stils malte. Das Museum in Leipzig hat
von ihm eine ideale Landschaft (Nr. 143); die städtische Galerie
in Mannheim eine italienische Gebirgslandschaft mit reicher
Staßage; die Neue Pinakothek in München eine Landschaft mit
der Flucht nach Agypten (Nr. 244), das Rudolfinum in Prag eine
Gebirgslandschaft (Nr. 459); ausserdem enthält das Nationalmuseum
in Budapest von ihm eine Anzahl Landschaften.
Epoche der modernen Malerei
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts).
Selbstverständlich kann die Mitte des 19. Jahrhunderts keinen
scharfen Abschnitt in der deutschen Malerei darstellen, schon des-
halb nicht, weil eine Anzahl der grossen Meister der ersten Hälfte
des Jahrhunderts in die zweite Hälfte hineinragen und zum Teil
bis zum Ende derselben in voller Wirksamkeit bleiben. Aber es
ist ein gemeinsamer Zug vorhanden, der die neueste Malerei zu-
sammenhält, indem der realistische Umschwung, den seiner Zeit die
belgischen Bilder hervorgebracht hatten, doch so weit kräftig nach-
wirkte, dass nun die alten Gegensätze der Romantik und des
Klassizismus verblassen und an ihre Stelle ein modernes Ideal
trat, Welches ihre Verschmelzung darstellte. Stärker national als
die vorige ist die moderne Periode keineswegs, vielmehr sehen wir
die neuen Anyggungen, besonders die auf dem Gebiete des Kolo-
rismus, meist in Frankreich ihren Ursprung nehmen und sich nach
Deutschland fortpflanzen. Aber das Stoffgebiet der deutschen
Malerei ist gegen früher nationaler geworden, viele Künstler ver-
senken sich ganz in die Besonderheiten ihres engeren Heimat-
landes, wie Defregger, Gabl, Leibl u. a.; und man kann zugeben,
dass eine solche einseitige Betonung der Stammeseigentümlichkeiten
des Volks durchaus nötig ist, wenn die deutsche Kunst als solche
im Weltkonzert ihre eigene, unterschiedene Stimme zur Geltung
bringen will. Zugleich ünden sich wieder grosse Koloristen wie
Makart, echte Maler-Dichter wie Böcklin, Gabriel Max u. a. und
Verleihgn der Kunst ein frisches, jugendliches Gepräge. Dann hat
uns die neueste Zeit den Naturalismus, den Impressionismus und
die Fräilichtmalerei gebracht und eine mit der letzteren eng ver-
bundene symbolisierende Richtung. Wer wollte die endliche Ent-
wickelung dieser sich vielfach durchkreuzenden Neuerungen absehen.